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Album

Voll daneben

Von: Rita Angelone

20. April 2021

Die Angelones

Viel zu lachen gabs in letzter Zeit ja nicht wirklich. Und so haben wir es uns zur Gewohnheit gemacht, morgens die Kult-Radio-Show «Voll daneben» gemeinsam mit unseren Jungs zu hören, um den Tag mit einem garantierten Lacher starten zu können. Das Format ist so banal, wie es lustig ist: Die Radiomacher stellen jungen Menschen auf der Strasse Fragen, die sich um Redewendungen und Wortspiele drehen, auf die allerdings die Jugendlichen jeweils unglaublich lustige, weil total falsche Antworten liefern.

So werden sie zum Beispiel gefragt: «Hast du auch schon mal Wasser lösen müssen?» – «Nein, wir haben nicht so viel Chemie-Unterricht.» «Wie findest du das, wenn dir jemand die kalte Schulter zeigt?» – «Ich gebe ihm etwas zum Drüberziehen.» «Was ist ein Armutszeugnis?» – «Oh mein Gott, gibt’s das? Das ist ja wirklich hart.»

Wir Eltern lachen uns jedes Mal fast kaputt, langen uns an den Kopf und fragen uns, wie es sein kann, dass man das nicht weiss. Die Antworten sind nicht gefaked und die Befragten auch keine bezahlten Schauspieler – es sind ganz normale Jugendliche. Ja, genau – wie unsere. Denn, ganz ehrlich, uns ist nicht entgangen, dass unsere Jungs bei den zum Teil haar- sträubenden Antworten nicht jedes Mal genauso lachen wie wir. Ob sie die Antworten am Ende auch nicht kennen?

Also haben wir die Probe aufs Exem- pel gemacht und eine Runde «Voll daneben» gleich am Familientisch gespielt – mit Redewendungen und Wortspielen, die wir Eltern als All- gemeinbildung betrachten. Es kam, wie es kommen musste – die Bilanz war ernüchternd und erklärt den riesigen Erfolg des Radio-Formats: «Öpperem de Schueh geh?» – «Öpperem Sneaker schenke?» «Es Büro ufmache?» – «En Tag vo de offene Tür organisiere?» – «De Chef usehänke?» – «Usekicke, wil er nervt?»

Ja, und dann ist uns Eltern «de Lade abe». Und wir wollten auch nicht mehr wirklich wissen, ob die Jungs darunter vielleicht «etwas mit shoppen?» verstehen könnten ...

Blog: www.dieangelones.ch

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