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Album

Von Ausladungen & Seitensprüngen!

Von: Marianne Weissberg

27. Januar 2015

Jüngst hab ichs wieder getan: zum Essen eingeladen, hierher. Drei Sekunden nachdem ich leichtherzig sagte: Ich koche etwas Feines!, bereute ich schon. Es muss an meinen jüdischen Genen liegen, die immer noch glauben, dass ich gerne bekoche. Nebbich! Denn Einladungen bedeuten: einkaufen, kochen, servieren, Gäste klug beplaudern, wovor mir graut. Früher tat ich so was automatisch. Ich glaubte nämlich lange, ich sei wie meine Oma Mania, eine echte Diva, deren Kalorienbombenrezepte in der Familie wie Heiligtümer bewahrt werden. Oma verwandelte sich jeweils in letzter Sekunde von einer kochenden Ruine in eine glamouröse Gastgeberin. Irgendwann fiel mir diese Rolle zu, denn ich schrieb ja lustige Kochbücher, die man bei mir testessen wollte. So war ich tagelang vor der Einladung eine vor mich hin fluchende Ruine, während des Essens schon klinisch tot, danach schwur ich mir: Nie Wieder! Für meine letzte Geburtstagsrunde bestellte ich drum Fixfertigplatten von der Migros, die waren köstlich, und ich konnte danach tagelang gemütlich die Resten essen. Eilmeldung: Ab sofort bin ich die Königin der Ausladungen, alle, die ich eingeladen habe, bitte freiwillig absagen. Dann gehen wir entspannt auswärts geniessen, und die Sauerei räumen andere auf. Hm, eigentlich wie beim Seitensprung, den macht ja auch niemand daheim!

www.marianneweissberg.ch

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