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Warum in die Ferne schweifen?

Von: Rita Angelone

28. Februar 2017

Auch während unserer Skiferien habe ich das «Tagblatt» gelesen, und ich habe nicht schlecht gestaunt, was man so alles vom Winter, von der Kälte, vom Skisport und vor allem von Familien halten kann, die in die Skiferien fahren: Die einen hassen den Winter, die Kälte, den Wintersport, die anderen bedauern Familien in höchstem Mass, da diese keine andere Wahl hätten, als mit ihren Kindern für viel Geld Ski fahren zu gehen!

Wohlgemerkt: Durch meine Adern fliessen auch eher Sonne und Wärme. Doch wir leben in der Schweiz, und da gibt es auch den Winter. Gott sei Dank gibt es ihn noch. Als Südländerin, mit dem zusätzlichen Handicap, nicht von Kindesbeinen an richtig Skifahren gelernt zu haben, habe ich aber irgendwann einmal beschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen und mir den einstmals ungeliebten Winter zum Freund zu machen. Und dies, noch lange bevor die Kinder kamen.

Warum also sollen Eltern zu bemitleiden sein, wenn sie mit ihren Kids zum Skifahren in die Schweizer Berge gehen? Wenn schon, dann wären Familien, die das (noch) tun, schon eher zu bewundern. Denn mit dem Geld, das eine Familienskiferienwoche in der Schweiz kostet, könnten auch sie problemlos nach Mauritius oder auf die Malediven an die Wärme fliegen. Aber sie tun es nicht, denn: Mit Skiferien in der Schweiz wollen viele Familien nicht zuletzt auch Zeichen setzen – für Lebensqualität, für Tradition, für die Wirtschaft –, und sie wollen den Winter, solange es ihn noch gibt, in vollen Zügen geniessen.

Die Klimaerwärmung – nicht zuletzt angeheizt durch die Vielfliegerei in warme Länder – wird den Winterhassern ohnehin schon viel früher, als vielen dann wiederum lieb sein wird, wärmere Zeiten bescheren ...

Rita Angelone (48) hat zwei Kinder (10 und 8) und schreibt über ihren Familienalltag. www.dieangelones.ch

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