mobile Navigation

Album

Weniger Robin Hoods!

Von: Sacha Beuth

12. Juli 2022

Sich für Schwächere einzusetzen, ist ohne Zweifel eine Tugend. Leider sind hierfür nicht alle, die sich dazu berufen fühlen, auch auserwählt. Das zeigte und zeigt sich zum Beispiel bei der Diskussion um die «Mohr»-Inschriften in Zürich, wo sich fast ausschliesslich hellhäutige Personen dazu bewogen fühlten (und wohl noch immer fühlen), «Rassismus» zu bekämpfen, der allem Anschein nach von vielen dunkelhäutigen Menschen in diesem Fall gar nicht als solcher wahrgenommen wird. Und es zeigt sich nun auch beim Anzünden von Feuerwerk am 1. August. Durch die Knallerei könnten ukrainische Flüchtlinge an Bombenexplosionen erinnert und deswegen traumatisiert werden, fand kürzlich eine Bündner SP- Politikerin und forderte deshalb ein Feuerwerksverbot am Nationalfeiertag. Einen Beweis dazu, etwa in Form einer Umfrage unter ukrainischen Flüchtlingen, blieb sie allerdings schuldig.

Wie in der «Mohr»-Diskussion spielt man sich auch hier als Rächer der Armen und Geknechteten, als Robin Hood auf und macht ein Problem aus etwas, das eigentlich gar kein Problem ist – oder zumindest kein grosses. Es braucht darum weniger selbsternannte Robin Hoods, dafür mehr Leute, die echte Probleme angehen. Probleme wie Arbeitslosigkeit, Niedriglohn oder Wohnungsnot zum Beispiel.

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare