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Wenn Geschmack sich unterscheidet
Von: Bianca Kann
Eigentlich hielten wir es für eine gute Idee, den verregneten Samstag in überdachten und gut beheizten Möbelhäusern zu verbringen. Entsprechend entspannt ging es dann beim Interio auch los – bei der Frottierwäsche, um genau zu sein. Leider konnten wir uns eine geschlagene Stunde nicht einigen, ob die Badfliesen einem dunklen Grau oder einem hellen Grau mit Blaustich entsprechen. Die Folgen natürlich dramatisch: keine Einigung zwischen Neongrün, Anthrazittönen und Eierschalenweiss. Gleiches Szenario bei der Bettwäsche. Bleiben wir bei zeitlosem Schwarz, oder sind wir innovativ und bringen gar Farbe und Muster mit ein (Neongrün?). Besser gleich weiter zu Pfister und der weltbewegenden Frage, wieso wir zum Mond fliegen, jedoch noch kein Designer auf Erden einen akzeptablen Duschvorhang entworfen hat. Deutlich lustloser schleppen wir uns nun durch drei Etagen, und stellen erneut fest, dass Geschmack eine verflixt subjektive Angelegenheit ist.
18 Uhr – Ikea ruft. Die Massen sind zwar schon durch, wir mittlerweile aber auch. Wir schlendern nicht mehr entspannt, vielmehr stürmen wir durch alle Ausstellungshallen. Zum Leidwesen zigfach aufgetürmter Kissen, Servietten und Teelichter. Wir kapitulieren und verlassen das Haus mit leeren Händen – wahrscheinlich als erste Besucher weltweit.
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