mobile Navigation

Album

Gabriele Spiller kam 1995 als deutsche Auslandschweizerin von Berlin nach Zürich.

Wenn man nicht dazugehört

Von: Gabriele Spiller

29. September 2015

Neulich durfte ich eine Pressereise nach Guernsey machen. Ich kann nur Gutes über die hübsche Insel im Ärmelkanal berichten. Die Hauptstadt St. Peter Port ist ein gepflegtes Städtchen wie aus einem viktorianischen Kinderbuch. Bunte Fassaden und Blumenschmuck, stolze Amtsgebäude mit Säulen und – eine schöne Credit-Suisse-Niederlassung, die sich entlang der «Waterfront», der Küstenlinie, zieht. Die Fassade ist so lang, dass alle Kantonsfahnen daran Platz finden. Darin arbeiten einige Schweizer, der Rest sind internationale Mitarbeiter. Wir erinnern uns: Guernsey darf wohl als Steuerparadies bezeichnet werden. Es ist nicht Mitglied der EU.

Auf dem Programm stand auch ein Apéro mit Schweizern, die bei Investmentgesellschaften arbeiten. Ihre Aufenthaltsbewilligungen sind in der Regel befristet und an ihre Tätigkeit geknüpft. Sie beschrieben die Annehmlichkeiten des Lebens auf der Ferieninsel. Allerdings beklagten sie auch eine gewisse Einsamkeit. Man gehöre nicht dazu, denn die Einheimischen wüssten ja, dass man in absehbarer Zeit wieder abreise. Noch ausgeschlossener seien nur die Briten, denn das kleine Guernsey grenze sich da gegenüber dem grossen Bruder ab. «Die sind hier quasi die Deutschen», fasste es ein Schweizer Arbeitsmigrant zusammen.

zurück zu Album

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare