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Wenn Zürich isst
Von: Jan Strobel, Redaktor
Klartext
Es gibt in der Zürcher Gastrolandschaft einige Dinge, die mir seit geraumer Zeit auffallen. Betrachtet man sie von aussen, könnte man meinen, die Limmatstadt sei ein wahres Paradies der kulinarischen Genüsse, ein Ort der höchsten Gaumenfreuden überhaupt. Da sind zum einen die unzähligen Food-Festivals, die dauernd irgendwo ihre Zelte aufschlagen. Zum anderen vergeht keine Woche, in der nicht irgendwo hippe Junggastronomen ein Pop-up-Lokal eröffnen, versehen mit einem besonders kreativen Konzept. Und dann sind da die wirklichen Neueröffnungen, die sich oft - weil gerade besonders angesagt - der nahöstlichen oder vietnamesischen Küche verschrieben haben. Wirklich spannend finde ich das alles nur begrenzt, vor allem, wenn man sich, wie es Zürich immer wieder mal gerne tut, als kleine Metropole versteht. Dazu fehlt auf den Tischen die Vielfalt, das bisher nie Dagewesene, es fehlen die wahren Entdeckungen, die man in anderen Metropolen immer so grossartig findet. Essen, das steht fest, ist jedenfalls auch bei trendbewussten Zürchern zum Lifestyleobjekt geworden, obwohl nur noch selten zuhause zum Kochlöffel gegriffen wird. Das erledigt der Lieferservice. Und schliesslich gibt es ja die Food-Festivals.
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