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Album

Wie auf Isla Nublar

Von: Stine Wetzel

10. Juli 2018

Es lebe das Rhinozeros! Gerade haben Biomediziner sieben Nashornembryonen im Reagenzglas gezeugt und stehen kurz davor, das Nördliche Breitmaulnashorn vorm Aussterben zu retten. Der letzte Bulle verendete nämlich vor vier Monaten in einem kenianischen Reservat. Doch zum Glück hatten die Biomediziner noch ein bisschen Nashornsperma dieser Unterart im Labor. Und zum Glück standen zwei Kühe der südlichen Unterart zur Verfügung, denen man reife Eizellen entnehmen konnte - fertig waren die Mischlingsembryonen. Der Artenschutz ist aus dem Häuschen.

Doch das wissenschaftliche Glanzstück wirft die Frage auf, wie viel künstliche Schöpfung vertretbar und verträglich ist. Mich erinnert das Ganze an die «Jurassic-Saga» auf Isla Nublar. Bei «Mischlingsnashorn» muss ich an die Hybrid-Dinosaurier, die Chefgenetiker Dr. Wu zusammengefriemelt hat, denken: an Indominus Rex (mit dem Erbgut von Tyrannosaurus Rex und weiteren cleveren Arten) und an den Indoraptor.

Jetzt kann man einwenden, dass ich zu viel Fernsehen gucke und dass sie in «Jurassic Park» kein Sperma hatten, sondern Dino-DNA-Reste, die sie zum Leben erweckten – ein gentechnologisches Wunder. Doch der Effekt könnte für Retortennashörner derselbe sein: Isolationshaft für die künstliche Kreatur. Da stellt sich die Frage, wem damit gedient wäre.

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