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Wintertortour
Von: Christian Messikommer
Am Sonntag war ich in Winterthur beim Comic-Händler meines Vertrauens. Falls Sie diese nette Nachbarstadt nicht kennen: Die Shoppingmeile heisst Marktgasse und ist reine Fussgängerzone. Da musste ich durch. An einem Weihnachtsverkaufssonntag. Es war die Hölle. Zillionen Menschen, die sich deutlich langsamer bewegen als diejenigen in der Zürcher Bahnhofstrasse. Flaniervolk, das nebeneinander gehend im Tempo eines Gletschers durch die Einkaufsstrasse driftet. Mobile biologische Strassensperren. Wenn man ein Ziel hat, zügig vorwärtskommen will und nicht jedes Schaufenster beaugapfeln möchte, wird man wahnsinnig. Voll der Dichtestress. In Zürich kann man wenigstens aufs Tramtrassee ausweichen. Nicht so in Winti. Dort braucht man eine buddhistische Geduld, wenn man von A nach B will und die Marktgasse der kürzeste Weg ist. Dann traf mich die Erkenntnis: Dies ist ein Wink des Schicksals und liefert mir Material für einen Neujahrsvorsatz. Sollte ich mir also feierlich vornehmen, im neuen Jahr mehr Geduld zu haben? Hm? Nein. Aber ich werde beim nächsten Mal den Weg aussen rum wählen.
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