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Wir sind alle irgendwo Ausländer
Von: Gabriele Spiller
Neulich hatte ich die Ehre und das Vergnügen, Emil Steinberger zu interviewen. Ich fragte ihn, ob man heutzutage noch «Die Schweizermacher 2.0» drehen könnte. 35 Jahre nach seinem satirischen Einbürgerungsfilm sollte sich doch vieles gebessert haben. Ja, natürlich könnte man eine Fortsetzung machen, sagte er zu meiner Überraschung, heute sei es doch viel schlimmer. Er dachte an die Flüchtlinge aus verschiedenen Regionen der Welt, die nicht gerade mit offenen Armen in der Schweiz empfangen werden. Doch eine Reportage aus einem Dorf, wo die Bewohner ihre leeren (Kinder-)Zimmer für Flüchtlinge geöffnet hatten, hatte ihn gerührt.
Zum Glück hat die Zahl deutscher «Wirtschaftsflüchtlinge» in Form von Punks am HB und am Stadelhoferplatz abgenommen. Im Rahmen der Personenfreizügigkeit erwarteten sie in der Schweiz anscheinend höhere Bettelerlöse als im grossen Kanton, sonst hätten sie sich wohl nicht samt Hund und Hausrat aufgemacht. Die auf Standarddeutsch vorgetragene Frage «Haben Sie mal 1 Franken?», war für mich immer ein Grund zum Fremdschämen.
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