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Album

Wir Zürcher

Von: Nicolas Y. Aebi

07. Februar 2018

Zürich hat 423 478 Einwohner. 137 261 von ihnen sind Ausländer aus 173 Nationen. Wir stellen hier jede Woche Vertreter eines dieser Länder vor. Diese Woche: Die Kosovaren, von denen 2437 in Zürich leben.

Alija Shqiperim, Asim Hyseni, Nesret Limani, Genc Krasniqi (v.l.n.r.) haben sich dem FC Kosova verschrieben, dem erfolgreichsten kosovarischen Diaspora-Fussballverein in Europa. Letzten Samstag wurde der Club sogar offiziell von der kosovarischen Botschafterin in Bern geehrt. «Und nicht nur das», ergänzt der abtretende Vereinspräsident Asim Hyseni. «Wir haben vorletzte Saison schon den Fair-Play-Preis gewonnen.» Hyseni kam 1986 als 19-Jähriger in die Schweiz. «Mein Vater lag damals in einem Schweizer Spital, und ich besuchte ihn. Ich entschloss mich, bei ihm zu bleiben. Ich hätte eigentlich in Pristina die Universität besuchen sollen, dennoch wollte ich mir in der Schweiz etwas aufbauen. So habe ich mich als Broker im Versicherungswesen selbstständig gemacht und bin dem Metier bis heute treu geblieben», erzählt der Vater dreier erwachsener Kinder.

Nesret Limani ist der neu gewählte Präsident des Fussballclubs. Aufgewachsen in Zürich-Affoltern, war er fünf Jahre lang Captain der Mannschaft. «Davor war ich Profi bei Kriens und Winterthur. Da ich nun geschäftlich sehr viel zu tun habe als Relationshipmanager und mit meiner Familie mehr Zeit verbringen möchte, wollte ich etwas kürzertreten. Ich bin stolz, jetzt den FC Kosova führen zu können.»

Genc Krasniqi wurde als Profifussballer vom FC Winterthur ausgeliehen. Verletzungen haben seine Karriere abgebremst, vor 5 Monaten hat er sich nun als ausgebildeter Personaltrainer mit seiner Firma GK Elite Training selbstständig gemacht. «Ich gehe zu den Kunden und arbeite speziell mit EMS-Fitnessgeräten sowie draussen in der Natur.»

Mittelstürmer und Torjäger Alija Shqiperim ist Kaufmann. Er möchte sich bei den Fans bedanken, die zu Hunderten jeden zweiten Sonntag in die Sportanlage Buchlern pilgern. «An Spitzenspielen haben wir bis zu 1500 Zuschauer. Ich denke, das ist Rekord im Semiprofisektor. Auch wenn weder Albanien noch Kosovo an den kommenden Fussballweltmeisterschaften dabei sind; dank der Schweiz werden wir ein Stück weit halt doch in Russland mitkämpfen, können unsere Landsmänner spielen sehen und mit ihnen mitfiebern.»

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