Bild: Nicolas Y. Aebi

Wir Zürcher

Zürich hat 410 000 Einwohner. 130 000 von ihnen sind Ausländer aus 169 Nationen. Wir stellen hier jede Woche Vertreter eines dieser Länder vor. Diese Woche: Die Kenianer, von denen 99 in Zürich leben.

Musi Marieta Chemeli Kiptalam und Steve Karigèla kennen sich von Kenia-Connection-Anlässen, die im GZ Heuried stattfinden. Steve, der vor zehn Jahren in die Schweiz kam, eine Ausbildung zum Pfleger gemacht hat und nun im Spital Männedorf arbeitet, findet die Zürcher sehr nett: «Zürcher sind aufgeschlossene Leute. Ich hatte in all den Jahren viele positive Begegnungen. Nur ein einziges Mal wurde ich bei meiner Arbeit von einem Patienten rassistisch angeschimpft, doch da stehe ich drüber – kein Thema.» Marieta hat einen Sohn, der Noah heisst. Sie selbst kam einst als neunjährige Vollwaise ins Pestalozzi-Dorf und lebt nun seit vielen Jahren in Zürich. Trotzdem hat sie den Kontakt zu ihrem ­Geburtsland nie auf­gegeben, und auch Swahili, die Landes­sprache Kenias, spricht sie fliessend. Sie besucht die Verwandten in Kenia, so oft es geht. «Das sind zwei Welten! Hier ist jeder für sich, und manchmal finde ich die Schweizer recht egoistisch. In Kenia setzt man sich in einem Café hin und gehört sofort dazu, man redet und lacht miteinander.» Für beide ist sonnenklar: «Wir werden eines Tages in unser Geburtsland ­zurückkehren.»

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