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Album

Bild: Maja Zivadinovic

Zurich – you rich bitch im Überfluss

Von: Maja Zivadinovic

20. Dezember 2016

Maja tratscht

I love Zurich! So sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, in einer anderen Stadt zu leben. Ausser vielleicht in New York. Oder irgendwo auf Hawaii, wo ich eine Beach-Bar betreibe und einen Surflehrer heirate. Aber primär gilt: Zürich, hier ist mein Herz zu Hause. Und weil ich seit dem Frühling die Stadt quasi als Touristin erlebe, habe ich viel Neues rausgefunden, ­Altes bestätigt bekommen oder bin auf Fakten gestossen, die ich nicht verstehe.

Das Beste vorneweg: Ich wusste nicht, wie viel Papis einen Daddy-Tag einlegen. Ich rede hier nicht von Wochen­end-Daddys, sondern von Single-Daddys und nicht Single-Vätern, die ihre Pensen reduzieren. Heldenhaft. Liebe Single-Mums, euren eventuellen zukünftigen Patchwork-Partner findet ihr im Sommer in der Bäckeranlage, beim unteren Letten und beim Landesmuseum. Aktuell bewegen sich die Herren zwischen dem Kafi für dich, dem Casablanca und der Bank am Helvetiaplatz. Bitte, gern geschehen.

Wenn wir schon bei Bars und Cafés angekommen sind: Kann mir jemand erklären, wieso so viele Lokale konsequent lauwarmen Latte macchiato servieren? Die dann notabene gern mal über sieben Stutz kostet? Und wieso ein Restaurant, das für Moules-Frites bekannt ist, an einem Samstag um 19 Uhr nur noch eine Portion, aber keine Alternative anbieten kann? Und wieso haben ­Badis kein schlechtes Gewissen, die unter «Eiskaffee» einen halben Espresso, einen Gutsch Milch und enorm viel Eiswürfel ver­stehen und dafür easy mal 6.50 Franken kassieren?

Die letzte Frage ist zwischenmenschlicher Natur: Liebe Zürcher/innen, ich weiss, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben und dass wir uns um rein gar nichts mehr bemühen müssen, weil hinter der nächsten Ecke schon etwas anderes wartet, aber können wir mindestens wieder dahin zurück, als wir SMS und Chatnachrichten noch mit einem statt keinem Satzzeichen beendeten? Danke.

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