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Gegessen

Eine Prise Tel Aviv im Lochergut

Von: JS

24. Mai 2016

Gegessen im Grand Café Lochergut.

«Weisst du, ich achte eben auf Details», meint meine Begleitung, während sie ihr Make-up in der Spiegelung ihres Messers kontrolliert. Natürlich wäre das nicht nötig, die Dame sticht die anderen Damen in dieser neusten Adresse der Zürcher Gastroszene eindeutig aus. Immerhin: In Bezug auf Details gebe ich ihr recht. Gerade in solchen Lokalen, die gerne als hip gefeiert werden, lohnt es sich umso mehr, auf Feinheiten zu achten. Da ist zum einen das Interieur: Es besticht durch eine angenehme Eleganz, ein bisschen Vintage wie üblich, aber nicht zu prätentiös. Ein enormer Kontrast zum Vorgängerlokal. Aber das passt zur Entwicklung dieser Gegend, die sich vom vermeintlichen Schmuddelkind zum neuen Hotspot des jungen Bürgertums gewandelt hat. Das Essen: Es hält einige Entdeckungen bereit. Die Rede ist von «orientalischem Soulfood», kleinen Häppchen, die den Tisch zum Gemälde machen. Die Wirte liessen sich von der Tel Aviver Küche inspirieren und vermischen sie spielerisch in israelischer Tradition mit europäischen Köstlichkeiten. Shakshuka trifft auf Bachser Forelle oder Ravioli. Ravioli und Forelle waren ein frischer, leichter Genuss, würzig und sommerlich. Eine neue, spannende Erfahrung bot die Mamaliga, die rumänisch-ukrainische Variante der Polenta. Die anfänglich ungewohnte Süsse begeisterte mit jeder weiteren Gabel. Am Ende sind wir uns einig: Das Lochergut ist definitiv ein kulinarischer Gewinn für die Gegend. Und dann wäre da noch ein Detail: Unser Kellner sieht umwerfend aus.

Hauptgänge:
Fenchelsalat mit Oliven, Mamaliga mit Spargeln und Parmesan, eine ganze Forelle, Lachsbagel, Ravioli mit Ricotta, Rosmarin und Honig.
Dessert:
Schokoladenkuchen, Cheesecake mit Macadamia und Caramel.    
Getränke:
1 Campari, 1 Glas Grüner Veltliner, 1 Glas Pinot Noir, Wasser, 2 Espresso.
Rechnung:
140.00 Franken (2 Personen).

Grand Café Lochergut
Badenerstrasse 230
8004 Zürich

www.lochergut.net

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