Gegessen
Pädagogischer Zmittag
Von: JS
Gegessen im Burger-Restaurant b.good
Wie ein kalter Herbsthauch erreichen mich die besorgten Worte meiner Begleitung, als ich mit den Burgern und den Pommes an unseren Tisch zurückkehre. «Hast du an deinen ökologischen Footprint gedacht?», fragt sie und zeigt auf den Stapel Papierservietten, den ich aufs Tablett gelegt habe. «Use only one napkin», steht da drauf – benutze nur eine Serviette. Ich stelle fest: Mein Stapel ist also ein Problem, die erste Sünde an diesem Mittag. Vor dem geistigen Auge sehe ich abgeholzte Wälder und abgemagerte Eisbären, dabei liebe ich Eisbären. Doch das schlechte Gewissen, pädagogisch subtil ins Ohr geflüstert, gehört in solchen Lokalen, die sich gänzlich Bio, Gesundheit und saisonalen Produkten verschrieben haben, irgendwie zur Beilage. Schon der Name des Lokals, «b.good», fordert mich auf, «gut» zu sein. Für meinen Geschmack etwas zu viel der zeitgeistigen Ideologie. Das Unternehmen b.good wurde 2004 in Boston gegründet und betreibt in den USA und in Kanada bereits 23 Restaurants. Die Filiale an der Langstrasse ist nun die erste in Europa. Wir beissen also etwas unentspannt in unsere Burger. Sie sind geschmacklich in Ordnung, wenn auch eindeutig zu fad. Mein glutenfreies Brot zerfällt leider unter der satten Avocado-Tomaten-Masse. Zum Glück überzeugen uns die saftigen Pommes frites restlos. Zu Hause rechnete ich dann doch noch meinen Footprint aus. Das Resultat bleibt ein Geheimnis. Nur so viel sei verraten: «It’s not good.»
Hauptgang:
1 Rindsburger «El Guapo» (mit Speck, Jalapeño Slaw und Jalapeño- Sauce), 1 glutenfreier Rindsburger «West-Side» (mit Avocado, Tomatensalsa, Chipotle-Sauce, Limette und Koriander), 1 Portion Potato Fries.
Getränke:
1 Acai Berry Smoothie, 1 Agua fresca.
Rechnung:
39.70 Franken (2 Personen).
Langstrasse 211
8005 Zürich
www.bgoodrestaurants.ch
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