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Gegessen

Peruanische Gedichte

Von: Clarissa Rohrbach

08. November 2016

Ach, schon wieder ein Pop-up. Wir wissen nicht so recht, ob wir gelangweilt oder begeistert sein sollen. Schliesslich nehmen wir den weiten Weg nach Oerlikon doch auf uns. Denn: Starkoch Kiko Zeballos wird in Madrid als Offenbarung gefeiert. Seine Mission ist es, die Küche Perus bekannt zu machen. Wir sitzen also in grosser Erwartung und eng an die anderen gepresst an die Tavolata. Fotos von Indios und eine peruanische Kellnerin, die nur Englisch spricht, verpassen dem eleganten Lokal einen Hauch Folklore. Es ist laut. Doch bereits der erste Teller versetzt uns in helle Begeisterung. Knuspriger Mais, der den Zitronensaft am zarten Fisch absorbiert. Hier treffen sauer und basisch, Erde und Meer aufeinander. Das Gericht ist durchdacht, auch haptisch ein Erlebnis. Tintenfisch und Schwein überzeugen mit ihrer Würze, schmecken aber etwas banaler. Dann kommt das Highlight: Rindfleisch, das auf der Zunge zergeht, an einer betörend süssen lila Maissauce. Eine sanfte, sinnliche Kreation. Schliesslich erfrischt uns das Sorbet mit der gerösteten Quinoa. Auch hier denken wir an eine Metapher: Eis und Feuer treffen aufeinander. Wir können gar nicht anders als jeden Bissen zu analysieren. Denn diese Teller sind Kunst.

Erster Gang: Wolfsbarsch-Ceviche mit geröstetem Mais.
Zweiter Gang: Gegrillter Tintenfisch mit Kartoffel- und Tomatentatar.
Dritter Gang: Schwein an Anti­cuchera-Sauce mit Gemüse und Quinoa.
Vierter Gang: Rinderrippe glasiert in einer lila Maissauce mit Karotten und Blumenkohl.
Fünfter Gang: Andenkirschensorbet mit knuspriger Quinoa.
Sechster Gang: Peruanische Schokoladencreme mit einer Kardamom-Joghurt-Glace.
Getränke: 2 dl Wein, 1 Liter Wasser
Rechnung: 225 Franken für 2 Personen.

www.sellamaperu.org
Do bis So, Leutschenbachstrasse 71
Reservation und Zahlung online

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