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Gegessen

Zartes Fleisch und übereifrige Kellner

Von: Clarissa Rohrbach

21. Februar 2017

Gegessen im Steakhouse Smith and de Luma

Eifer ist ja eigentlich etwas Gutes. Doch man kann es auch übertreiben. Wir betreten das elegante Steakhouse in der Binz, und gleich drei Kellnerinnen stürzen sich auf uns. Auf Deutsch, Englisch und Italienisch fragen sie nach der Reservation. Die Jacke geben wir ab, um ja nicht das Erscheinungsbild der schicken Industriehalle zu trüben. Die Binz ist zurzeit das angesagteste Kreativquartier der Stadt, kein Wunder, sitzen wir inmitten der Jungen und Erfolgreichen. Schon wieder fragen uns zwei verschiedene Kellnerinnen nach dem Apéro. Wir bestellen und geniessen die kosmo­politische, warme Atmosphäre. Dann kommt die Offenbarung. Mein Begleiter staunt ab der süsslichen Randenmousse mit der herben, ungewohnten Kaffeenote. Ein Erlebnis sei das. Der zarte Lachs überzeugt, die frische Grapefruit passt gut dazu . Auch mein Tenderloin zergeht auf der Zunge. Selten habe ich solch gutes Fleisch gegessen. Würziger Wirz und Speck reichern den cremigen Kartoffelstock an. Zusammen mit dem süsslichen Senf ergibt das ein kulinarisches Feuerwerk. Weniger Glück hat mein Begleiter. Das Schweinefleisch sei ihm zu fettig. Leidend erzählt er von der minderen Qualität von second cuts. Plötzlich – wir möchten noch Kaffee – bringt man uns ungefragt die Rechnung. Macht nichts. Trotz der polyglotten, übereifrigen Kellner ist das Smith and de Luma ein Ort für Fleisch mit Klasse.

Vorspeise:
Geräucherter Lachs mit Blumenkohl, Grapefruit und Kapern; Kaffee und Randenmousse mit Apfel und Orangenöl
Hauptgang:
Black Angus Tenderloin mit Kartoffelstock, Wirz und Speck; Pata-Negra-Schweinefleisch mit Pommes frites
Getränke:
1 dl Prosecco, 1 dl Weisswein, 4 dl Rotwein, 2 Mineralwasser, 2 Espresso
Rechnung:
216 Franken (2 Personen)

Smith and de Luma
Grubenstrasse 27
8045 Zürich
Tel. 077 411 31 22
www.smithanddeluma.ch

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