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Gut zu wissen

War Filmproduzent, Mitbegründer der Praesens-Film AG und Ingenieur-Student an der ETH Zürich: Lazar Wechsler. Bild: PD

Der Filmemacher der Nation

Von: Sacha Beuth

09. Dezember 2014

FILM Wie der ehemalige ETH-Student Zürich in ein Schweizer Hollywood verwandelte.

Die Geschichte des Schweizer Films ist untrennbar mit dem Namen Lazar Wechsler verbunden. Der Filmproduzent war nicht nur einer der Mitbegründer der Praesens-Film AG, sondern ­realisierte auch Meisterwerke wie «­Gilberte de Courgenay», «Es geschah am helllichten Tag» und «Hinter den sieben Gleisen». Selbst amerikanische Leinwandstars und Regisseure arbeiteten in seinem Auftrag.

Der polnisch-österreichisch-stämmige Wechsler kam am 28. Juni 1896 im heute zu Polen gehörenden Städtchen Petrikau zur Welt. 1914 gelangte er in die Schweiz, wo er an der ETH Zürich ein Studium als Ingenieur begann. Nach Abschluss des Studiums sah sich Wechsler schon bald nach einer anderen Tätigkeit um. Ein Freund brachte ihn auf die Idee, Werbefilme herzustellen, worauf Wechsler 1924 zusammen mit dem Schweizer Flugpionier Walter Mittelholzer die Praesens-Film AG gründete. Das Geschäft florierte, und schon bald drehte man auch Dokumentar- und Spielfilme. Durch die von Praesens-Film finanzierten Werke bekam die Schweiz den Ruf einer aufstrebenden Filmnation, und Zürich verwandelte sich in ein Schweizer Hollywood. Selbst in den USA wurde man auf Wechslers Produktionen aufmerksam. Für das 1944 veröffentlichte Drama «Marie-Louise» gab es sogar einen Drehbuch-Oscar. Und für «Die Gezeichneten» (1948) konnten Montgomery Clift und Regisseur Fred Zinnemann gewonnen werden. Anfang der 60er-Jahre zog sich Wechsler mehr und mehr aus der Spielfilmproduktion zurück und konzentrierte sich auf Dokumentarfilme für das Schweizer Fernsehen (u. a. «2000 Jahre Israel»). Der von Weggefährten als wagemutig, aber oftmals auch als selbstherrlich beschriebene Filmemacher starb am 8. August 1981 in Zürich.

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