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Gut zu wissen

Eine Herzoperation mit der Herz-Lunge-Maschine am Stadtspital Triemli in einer Aufnahme von 1990. Bild: PD

Die Rettung für kranke Herzen

Von: Jan Strobel

17. Januar 2019

Vor 30 Jahren eröffnete im Stadtspital Triemli die Abteilung für Herzchirurgie. Der Schritt war damals dringend nötig. Die Zürcher Herzchirurgie kämpfte mit Engpässen und langen Wartefristen.

Im Bereich der Herzchirurgie nimmt Zürich eine Pionierrolle ein, seit 1961 am Universitätsspital die herzchirurgische Klinik ihren Betrieb aufgenommen hatte. Der damalige Direktor, der Herzchirurg Åke Senning, beeinflusste die Entwicklung der Herz-Lungen-Maschine weltweit massgeblich. Zwei Jahrzehnte später kam es in Zürich zu einem Kapazitätsproblem: Die Herzchirurgie und die Anzahl der Operationen hatten sich derart rasant entwickelt, dass die Klinik des Universitätsspitals an ihre Grenzen stiess und die Wartefrist mitunter fünf bis sechs Monate betrug. Eine Erweiterung der herzchirurgischen Abteilung war unabdingbar, um die Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Doch am Universitätsspital fehlte dafür der Platz. Das Stadtspital Triemli anerbot sich als ­idealer auswärtiger Standort. So beschlossen der Zürcher Stadtrat und die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich in fast historischer Einstimmigkeit, eine herzchirurgische Abteilung im Triemli zu eröffnen. Diese nahm am 16. Oktober 1989 ihren Betrieb auf. Geführt wurde die Abteilung von Marko Turina, dem Direktor der Klinik für Herzgefässchirurgie am Unispital und einem der renommiertesten Herzchirurgen der Schweiz.

Der positive Effekt stellte sich bereits im ersten Jahr ein: Es wurden 446 Operationen durchgeführt, und die Wartezeit für Herzoperationen sank auf etwa sechs Wochen. Auch im internationalen Vergleich waren diese Zahlen beachtlich. Erneut konnte sich Zürich damit als Vorzeigestandort der Herzchirurgie etablieren. Über die letzten 30 Jahre hat sich das Triemli in der Herzmedizin einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Die enge Verbundenheit mit dem Universitätsspital blieb bestehen: Das Triemli und das Universitätsspital bilden mit der Allianz Herzchirurgie Zürich den grössten ­öffentlichen Herzchirurgieverbund der Schweiz. Unter Wahrung der Eigenständigkeit koordinieren die Kliniken ihre herzchirurgischen Angebote zur Steigerung von Behandlungsqualität und Effizienz.

Weitere Informationen:
Am Samstag, 26. Januar 2019, feiert das Stadtspital Triemli 30 Jahre Herzchirurgie mit einem Tag der offenen Tür.
www.triemli.ch/30-jahre-herzchirurgie

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