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Gut zu wissen

Darstellung des Adventsbaums von David Herrliberger, um 1749 (Ausschnitt). Bild: Schweizerisches Nationalmuseum

Ein kleiner Tannenbaum für die Kinder

Von: Mylène Ruoss

21. Dezember 2015

Objekt des Monats: Aus den Beständen des Landesmuseums. Heute: der Adventsbaum.

«Baümli, Baümli, Sanicklaus-Baümli»: Mit diesen Worten bietet in Zürich um 1750 ein ländlich gekleideter Mann drei kleine Tannenbäume zum Kauf an. Nicht an Weihnachten, sondern zum Nikolaustag erhalten die Kinder einen kleinen Tannenbaum geschenkt. Dieser trägt als Schmuck eine Leiter, ein Attribut für St. Nikolaus, der bei seinem Besuch jeweils über das Fenster in das Haus einsteigt. Dem Vers nach spielt der Vater den St. Nikolaus und der Hausknecht den Esel. Diese vermutlich früheste bekannte Darstellung eines Adventsbaums hat der Zürcher Künstler David Herrliberger (1697–1777) um 1749 in Kupfer gestochen und zusammen mit 51 anderen Ausruf-Bildern in Buchform herausgegeben. Wie ein Tirggelmodell aus der Zeit um 1700 belegt, bringt St. Nikolaus mit dem Esel den Kindern Äpfel und Gebäck.

Erst im Lauf des 19. Jahrhunderts setzt sich der Brauch durch, in den bürgerlichen Stuben Zürichs an Weihnachten einen mit Kerzen bestückten Tannenbaum aufzustellen und die Kinder zu beschenken. Im 20. Jahrhundert baut man neben dem Christbaum noch eine Krippe auf und erlebt im Familienkreis die Ereignisse um die Geburt Christi nach. Im Landesmuseum ist bis zum 6.  Januar eine Weihnachtsausstellung mit ausgewählten Krippen aus dem Tessin und Italien zu sehen. Gezeigt werden auch kostbare Krippen aus der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums.

 

 

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