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Gut zu wissen

Luftaufnahme von Bellevue und Sechseläutenplatz, Sommer 1947. Vor der Oper der Circus Knie mit seinem neuen Zelt.Bild: Archiv Ursula Schweizer

Fliegende Menschen und Inder aus Ceylon

Von: Jan Strobel

16. August 2017

Eine Farbaufnahme entführt den Betrachter in den Zürcher Sommer 1947. Auf dem Sechseläutenplatz gastierte damals der Circus Knie mit seinem «Weltstadtprogramm».

Die Luftaufnahme rechts zeigt die Gegend rund um das Bellevue und den Sechseläutenplatz im Jahr 1947. Viel hat sich dort auf den ersten Blick während der letzten 70 Jahre nicht verändert, wenn auch einige markante Gebäude längst verschwunden sind, wie zum Beispiel das repräsentative Grand Café Esplanade neben dem Opernhaus. 1984 musste es dem Bernhard-Theater weichen. Ebenfalls zu erkennen ist das Gebäude an der Theaterstrasse 12 neben dem Corso-Haus, in dem sich einst das Restaurant Grüner Heinrich befand. Das Haus wurde ebenfalls abgetragen. Heute befindet sich dort der Globus am Bellevue.

Auf dem Sechseläutenplatz vor der Oper hat in jenem Sommer 1947 der National-Circus Knie sein Zelt aufgeschlagen, der hier bis zum 3. September gastierte. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zwei Jahre zuvor begann auch für die Zirkusbranche eine Renaissance. Der Artistenverkehr wurde wieder international. Auch für den Knie eröffneten sich damit neue Möglichkeiten. 1947 verkündete er ganz kosmopolitisch ein «grosses Weltstadtprogramm». Zum ersten Mal konnte das Publikum wieder «fliegende Menschen» bestaunen, zudem «holte sich» der Zirkus «eine Inder-Truppe aus Ceylon» in die Manege. Angekündigt wurden auch «grosse Tierkäufe» mit «dressierten Tigern, Bären und Elefanten in ein und demselben Programm». Das «neue Pferdematerial» bestand aus französischen und portugiesischen Vollblut-Hengsten. Der Knie sei, so die Programmvorschau, wieder ein «grosser internationaler Circus». Nummerierte Plätze kosteten damals zwischen 4.80 und 7 Franken. Nicht nummerierte Plätze zwischen 2.75 und 3.80 Franken.

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