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Gut zu wissen

«Er fand den Heldentod fürs Vaterland»: Der Vorstand des Artisten- und Musikerverbands «Sicher wie Jold» schaltete im «Tagblatt» die Todesanzeige für Alois Salzberger. Bild: JS

"Heldentod fürs Vaterland"

Von: Jan Strobel

22. Juli 2014

1. Weltkrieg: Wie berichtete das "Tagblatt" über den Kriegsausbruch 1914? Teil 4 unserer Serie.

Gut zwei Wochen nach der Mobilmachung wurden auch die Zürcher mit den Opfern des beginnenden Weltenbrands konfrontiert. Im «Tagblatt» erschienen die ersten Todesanzeigen junger Männer. Am 20. August 1914 zum Beispiel informierten die «tiefgebeugten» Eltern Tempelmann-Streuli, wohnhaft an der Lettenholzstrasse 18 in Wollishofen, über den Tod ihres 21-jährigen Sohnes Emil, der als Schütze bei der Infanterie-Mitrailleur-Kompanie 5 an der jurassischen Grenze stationiert war. Dort galt es auf Geheiss General Willes und des Bundesrats, die Schweizer Souveränität gegenüber den Kriegsparteien Deutschland und Frankreich zu sichern. Emil Tempelmann «verstarb nach kurzer, heftiger Krankheit , die ihn im Dienst für das liebe Vaterland überraschte.» Die militärische Bestattung fand auf dem Friedhof Manegg statt. 

Im «Tagblatt» fanden sich schliesslich auch Todesanzeigen für deutsche Männer, welche die Wahlheimat Zürich verlassen hatten, um für ihren Kaiser in die Schlacht zu ziehen. Zu ihnen gehörte auch Alois Salzberger. Er hatte sich im Artisten- und Musikerverband «Sicher wie Jold», Sektion Zürich, engagiert, dessen Vorstand jetzt auch die Anzeige für ihren verlorenen «Joldjungen» schaltete. Salzberger diente als Trompeter-Unteroffizier beim 1. Bayerischen Artillerie-Reserve-Regiment. Am 9. September 1914, nachmittags um halb vier, fand er, vermutlich in Lothringen, «auf dem Feld der Ehre (Westfront) den Heldentod fürs Vaterland».
1929 errichteten Angehörige deutscher Gefallener im Friedhof Sihlfeld ein Mahnmal zu deren Gedenken, das noch heute zu besichtigen ist.

Hier gehts zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3

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