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Gut zu wissen

Blick aus Spelterinis Ballon auf die Zürcher Innenstadt, 1891. Bild: Schweizerische Nationalbibliothek/Wiki Commons

Spelterini fliegt wieder - und zwar virtuell

Von: Jan Strobel

16. Juni 2015

Ein Zürcher Webentwickler macht die legendären Ballonflüge des Pioniers Eduard Spelterini interaktiv erlebbar.

Als der Luftfahrtpionier Eduard Spelterini an jenem 16. Juli 1891 seinen Ballon Urania startklar machte, war das für die Zürcher Schaulustigen ein geradezu magischer Augenblick. Zum ersten Mal sollte ein Mensch ihre Stadt aus der Vogelperspektive dokumentieren. Für die NZZ galt der Mann, der eigentlich Eduard Schweizer hiess, fast schon als märchenhafte Figur, der «wie Aladin mit der Wunderlampe» mit seinen Luftaufnahmen Schätze hervorzauberte, «die dem trunkenen Auge unauslöschbar bleiben werden.» Tatsächlich sind sie bis heute aus der Dokumentation der Zürcher Stadtgeschichte nicht mehr weg zu denken.

Spelterinis Pionierleistung vom Ende des 19. Jahrhunderts inspirierte jetzt auch den Zürcher Webentwickler Markus Steiger zu einem eigenen Webprojekt mit dem Titel «Flying Eduardo». Auf einer interaktiven Weltkarte kann der Nutzer Spelterinis Flüge noch einmal abrufen, gewissermassen virtuell wieder mit dem Ballon aufsteigen und einen Blick auf die Welt von vor über hundert Jahren werfen, auf die Alpen zum Beispiel oder die Pyramiden von Gizeh - oder eben auf ein Zürich, das sich gerade zur Grossstadt entwickelt. Die 120 Aufnahmen hat Steiger akribisch  geolokalisiert, also den Koordinaten zugeordnet, die Spelterini damals überflogen und auf seinen Glasplatten festgehalten hatte.

Neben «Flying Eduardo» hat Steiger noch ein weiteres interessantes Projekt online gestellt: In «Hotel Terminus» kann der Nutzer schweizweit die Gräber prominenter Persönlichkeiten auf einer interaktiven Karte abrufen. Nicht nur die Standorte sind hier ersichtlich, sondern auch der Grabstein. Dazu sind zu jeder Person biografische Links angefügt.

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