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Gut zu wissen

Ein Zürcher Verkehrspolizist in Aktion, datiert zwischen 1963 und 1966. Bild: Schweizerisches Nationalmuseum

Verschwundene Eleganz eines Polizisten

Von: Dario Donati

03. November 2015

Objekt des Monats: Aus den Beständen des Landesmuseums. Diese Woche: der Verkehrspolizist.

Von der Kanzel herab regelt ein Polizist in weisser Uniform mit eleganten Handzeichen den Auto- und Fussgängerverkehr. Die Fahrzeugmodelle, das Kleid und die Frisur der Passantin, vor allem aber die Mütze und die Uniform des Polizisten erlauben es, die Fotografie auf die Jahre zwischen 1963 und 1966 zu datieren. Das Negativ im Format 6 × 6 cm stammt aus dem Pressebildarchiv der Agentur Presse Diffusion Lausanne, das sich in der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums befindet.

Auf der Negativhülle steht von Hand geschrieben: «Zürcher Verkehrspolizisten in Aktion». Sie enthält 18 weitere Negative mit ähnlichen Motiven. Zusätzliche Angaben fehlen, und ob und in welchem Zusammenhang das Bild jemals veröffentlicht wurde, blieb bisher ungeklärt. Der anonyme Pressefotograf setzt die fotografischen Gestaltungsmöglichkeiten geschickt ein. Wir erkennen das Globusprovisorium im Hintergrund und können den Aufnahmeort bestimmen.

Dort, wo das Bahnhofquai auf die Uraniastrasse trifft, ist die Verkehrsdichte schon damals hoch. Automatische Lichtsignalanlagen sind zu jener Zeit noch nicht überall im Einsatz. Sie übernehmen in den folgenden Jahrzehnten jedoch nach und nach die Arbeit der winkenden Polizisten. Verkehrskanzeln, welche lange das Bild vieler Plätze und Kreuzungen prägten, sind heute nur noch selten anzutreffen.

Die Ausstellung «Arbeit. Fotografien 1860–2015», derzeit im Landesmuseum zu sehen, erzählt eine visuelle Geschichte der ­Arbeit in der Schweiz. Das Bild hält eine der Tätigkeiten der Zürcher Polizei vor gut 50 Jahren fest und ist Teil dieses reichen Panoramas der sich wandelnden Arbeitswelten.
www.nationalmuseum.ch

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