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Interview

«30 Prozent der Gesetze sind überflüssig»

Von: Andy Fischer

25. November 2014

Indiskretes Interview: Heute mit Gastronom Rolf Hiltl. Hier erfahren Sie, was der Chef des ältesten vegetarischen Restaurants der Welt zum Weinen bringt und ob er an die Existenz von Gott und Teufel glaubt.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?

Rolf Hiltl: Am See gefällt es mir in Zürich ganz besonders gut. Erst recht, seit wir das Restaurant in der Badi Mythenquai übernehmen durften. Und am hässlichsten? Schwierige Frage. So spezifisch kann ich das gar nicht sagen. Wenns nass und nebelig ist. Also so ein grauer, kalter Novembertag mit Graupelregen, das finde ich schlimm. Aber bei solchem Wetter ist ja keine Stadt auf der Welt schön.

Welche Partei passt Ihnen, welche nicht?

Jede Partei vertritt ihre Anliegen. Darum könnte ich mich nicht auf eine festlegen. Was mir aber überhaupt nicht passt, sind die extremen Geschichten. Also ganz links und ganz rechts.

Was haben Sie leider noch nie gemacht, was leider schon?

Basejumping habe ich noch nie gemacht. Reizen würde mich das schon. Es braucht aber eine sehr lange und intensive Vorbereitung bis zum ersten Sprung. Man muss bis zu 300 Lektionen absolvieren. Diese Zeit habe ich nicht, und darum wird aus mir wohl nie ein Basejumper werden. Aber eine coole Sportart ist es auf jeden Fall. Und bereuen? Zum Beispiel, wenn ich zu viel gegessen habe. Das ist nicht gut, und man fühlt sich unwohl.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

Ich glaube an Gott, es gibt ihn. Keine Frage. Und wenn es das Gute gibt, gibt es auch das Böse. Wenn ich schaue und sehe, was in der Welt Schlimmes abgeht, dann ist das für mich Beweis genug, dass das Böse existiert.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?

Als Kind habe ich oft geträumt, ich könnte fliegen. Über Täler und Wiesen. Ganz weit oben und wieder nahe am Boden. Darum wäre ich gern mal für einen Tag ein Adler. Und der grösste Albtraum? Das sind schlechte Träume, die sind aber zum Glück sehr selten, und dann wache ich meist schnell ­wieder auf.

Worauf möchten Sie nie verzichten, und was könnte Ihnen gestohlen bleiben?

Also aufs Lachen könnte ich wirklich nicht verzichten. Lachen und zusammen einfach Freude haben, das ist etwas Tolles. Ganz gut leben könnte ich ohne negative Menschen. Solche, die griesgrämig durch die Gegend laufen und immer etwas zu nörgeln haben. Das ist ekelhaft und leider auch an­steckend.

Welches Gesetz müsste man noch einführen, und welches gehört sofort abgeschafft?

Es braucht keine neuen Gesetze! Davon gibts bereits mehr als genug. Natürlich braucht es Regeln. Ein Drittel aller Gesetze ist aber wohl überflüssig. Ein Gremium sollte sich Gedanken machen, auf welche Gesetze die Gesellschaft locker verzichten könnte. Schlussendlich sollte dann das Volk darüber abstimmen.

Was bringt Sie zum Lachen und was zum Weinen?

Menschen, die sich nicht zu ernst nehmen. Ich finde es cool, wenn man über sich selbst lachen kann. Ich versuche, diesbezüglich auch locker zu sein. Zum Heulen ist, was sich Menschen Negatives antun können, das ist einfach unglaublich.

Wem drücken Sie die Daumen: GC oder FCZ?

Was für eine Frage. Eindeutig dem FCZ. Schon als kleiner Junge. 

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