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Interview

«Am liebsten werde ich im Herzen berührt»

Von: Isabella Seemann

02. Juni 2015

Indiskretes Interview: Mit Bänz Friedli. Hier erfahren Sie, was der Kabarettist von Putin hält und ob er an die Existenz des Teufels glaubt.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?
Was heisst schon «hässlich»? Die grosse Bahnhofhalle ist ein wunderschöner Ort, wenn sie leer ist. Wird sie von irgendeinem Event verstopft, ist sie grässlich. Und der Fussballplatz Hardhof 11, in einem angeblich hässlichen Quartier gelegen, ist mein Lieblingsort: weil ich dort die beiden einzigen Tore meiner Fussballerkarriere erzielt habe.
 
GC oder FCZ?
YB!
 
Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?
Im Herzen, am liebsten. Und bei körperlichen Berührungen kommt es nicht aufs Wo an – sondern wer mich berührt.
 
Wie gelingt für Sie ein Date hundertprozentig? Was wäre ein No-go?
Ich bin seit 23 Jahren mit meiner Liebsten glücklich. That’s it.
 
Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?
Das mit Gott ist privat. Leider ist die Zeitgeschichte reich an teuflischen Menschen wie diesem Putin.
 
Wem möchten Sie lieber nie begegnen, wem unbedingt? Weshalb?
Elvis würd ich gern treffen. Aber möchte ich das wirklich?
 
Was besitzen Sie seit Ihrer Kindheit, was möchten Sie endlich loswerden?

Mein ältestes Skateboard stammt von 1978, und die Titelseite der «Gazzetta dello Sport» von 1982 hängt noch immer an meiner Wand: «Campioni del mondo!» Gern los würde ich die Unart, Sätze nicht zu Ende zu …
 
Welchen Politiker mögen Sie am besten, welchem würden Sie gerne mal so richtig Ihre Meinung sagen?
Uii, querbeet! Die SVP-Kantonsrätin Margreth Rinderknecht mag ich sehr, Niggi Scherr von der AL genauso. «Mal die Meinung sagen» klingt mir zu sehr nach Frust, ist nicht meine Art.
 
Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich alleine Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?
Autofreie Sonntage, an denen man mit dem Rollbrett die Birmensdorferstrasse runterfräsen könnte, das wärs! Und abschaffen? Vielleicht die Street-Parade. Oder soll ich Sechseläuten sagen? Das gäbe Leserbriefe!
 
Was bringt Sie zum Lachen, was zum Weinen?
Zum Lachen meine Kinder, zum Weinen jeder zweite Kinofilm.
 
Welches Tier mochten Sie als Kind besonders? Vor welchem hatten Sie Angst?
Ich hatte furchtbare Angst vor Kühen. Und unser Haus war von Kuhweiden umgeben!
 
Wie sind Sie betrunken? Und wie sind Sie nüchtern?
Am liebsten bin ich nüchtern, aber trunken vor Glück.

 

Zur Person
Bänz Friedli, Kolumnist und Kabarettist, wurde soeben mit dem renommierten Kleinkunstpreis Salzburger Stier ausgezeichnet. Am 9. Juni feiert sein Buch «Es gibt Tage, da sind alle Menschen blau und sprechen Chinesisch» Premiere im Kaufleuten; es moderiert Marco Fritsche. Mit seinem Erfolgsprogramm «Gömmer Starbucks?» tourt er noch bis Ende Jahr durch die Schweiz.
www.baenzfriedli.ch

 

 

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