mobile Navigation

Interview

Foto: Rolf Neeser

«Aussehen und Status sind völlig unwichtig»

29. Dezember 2015

Indiskretes Interview mit Monica Kissling. Hier erfahren Sie, weshalb die Astrologin immer nüchtern ist und wen sie gerne kennen lernen würde.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?
Zürich ist für mich eine der schönsten Städte überhaupt. Speziell auch wegen des Sees und des traumhaften Blicks auf die Alpen. Leider wird dieser Blick auf der Bahnhofbrücke durch das hässliche Globus-Provisorium versperrt – es sollte endlich weg.

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und: Liebe ohne Sex?
Beides geht, wenn es für beide stimmt.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?
Nur so viel: Ich bin ein religiöser Mensch und finde, dass Religion und Astrologie nicht im Widerstreit stehen.

Wem möchten Sie lieber nie begegnen,  wem  unbedingt?
Keinen Kontakt möchte ich zu engstirnigen, rechthaberischen Menschen, die ihre Weltanschauung für die einzig wahre halten. Zum Glück gibt es sehr viele andere, weltoffene, differenzierte und kreative Menschen, denen ich gerne begegnen würde, zum Beispiel dem Philosophen Rüdiger Safranski oder der jungen Philosophin Natalie Knapp, dem Soziologen Harald Welzer, dem Biochemiker Rupert Sheldrake, dem Illustrator und Schriftsteller Tomi Ungerer, der Musikerin Amy MacDonald oder David Bowie.

Auf was schauen Sie bei einem Mann oder einer Frau als Erstes, und was ist Ihnen völlig egal?
Welche Gefühle löst die Begegnung bei mir aus? Augenkontakt, Händedruck, Mimik und Gestik, ein stimmiges Verhältnis von Nähe - Distanz, das alles erzeugt ein Grundgefühl. Völlig unwichtig sind Aussehen und Status.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich alleine Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?
Einführen: ein Verkaufsverbot für Produkte aus tierquälerischer Produktion. Und ein effizientes System, das nicht verkaufte Lebensmittel direkt und kostenlos denen zuführt, die sie brauchen. Auch einführen – am besten gleich morgen: Feuerwerke ohne Knallerei.

Was bringt Sie zum Lachen, was zum Weinen?
Gute Unterhaltung, Comedy und Satire: Fabian Unteregger oder Peter Schneider zum Beispiel. Im Alltag: Situationskomik. Zum Weinen: Wenn Menschen oder Tieren Leid angetan wird, wenn die Umwelt zerstört wird.

Was ist für Sie Erfolg, was Misserfolg?
Erfolg ist, was nachhaltig ein positives Gefühl erzeugt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn eine Sache Sinn macht. Und wenn sich eine Win-win-Situation ergibt: alle Beteiligten mit einer Sache zufrieden sind. Misserfolg, wenn diese Kriterien nicht erfüllt sind. Misserfolge gehören aber dazu, sind Teil des Lernprozesses.

Wie verhalten Sie sich, wenn Sie betrunken sind? Und wie nüchtern?
Da ich keinen Alkohol vertrage, bin ich immer gleich, nämlich nüchtern.

Die Astrologin Monica Kissling, geboren am 10. Juli 1957 in Zürich, ist bekannt als Madame Etoile von Radio SRF 3 und berät Privatpersonen und Unternehmen, hält Referate und bietet Seminare zur Schulung der Zeitkompetenz an. Ihre nächsten Events finden am 7. Januar (Jahresausblick 2016, im Hotel Glockenhof) und am 28. Januar (Zeitforum «Die innere Uhr», im Hotel Belvoir, Rüschlikon) statt. www.madameetoile.ch

 

 

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare