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Interview

Zwei schöne Schweizer Stimmen vereint: Tobey Lucas und Anna Känzig. (Bild: PD)

Coop-Weihnachtssong aus Zürcher Hand

Von: Christian Saggese

17. Dezember 2019

Der diesjährige Song aus dem Coop-Weihnachtsspot kommt von Anna Känzig und Tobey Lucas aus Zürich. Voraussichtlich Ende August 2020 erscheint ihr erstes gemeinsames Album.  

Der diesjährige Coop-Weihnachtsspot handelt von zwei einsamen Menschen, die sich, als ob es das Schicksal so wollte, am Weihnachtstag kennenlernen und verlieben. Für die musikalische Untermalung sorgt der Song «A Million Years» der Zürcher Musiker Tobey Lucas (36) und Anna Känzig (35).

Was ging Euch durch den Kopf, als Ihr das emotionale Video zum ersten Mal gesehen habt?
Tobey Lucas: Ich bin nicht nahe am Wasser gebaut, doch ich musste mir tatsächlich eine Träne aus dem Auge wischen.
Anna Känzig: Zuerst musste ich es ein wenig sacken lassen, dass sie unseren Song mega zusammengeschnitten haben! (sie lacht, Tobey Lucas nickt zustimmend). Typisch Musiker, da sind wir empfindlich (lacht). Doch unabhängig davon, gefällt mir der Clip sehr gut. Gelungene Bilder, gute Darsteller, eine schöne Message ...

Für die beiden Protagonisten endet es mit einem Happy End. Glaubt Ihr an solche Schicksalsbegegnungen?
Anna Känzig: Möglich ist es natürlich, aber ich würde mich nicht darauf verlassen. Ich bin zwar ein eher optimistischer Mensch, aber auch eine Realistin.
Tobey Lucas: Ich glaube auch nicht an Wunder oder Schicksal. Natürlich gibt es unerwartete Begegnungen. Doch dann liegt es an einem selbst, die Situation in die Hand zu nehmen und sich ein eigenes Happy End zu gestalten.

War Eure Begegnung vor sieben Jahren nicht auch Schicksal? Laut Pressemitteilung standet Ihr gemeinsam auf der Bühne, noch bevor Ihr ein Wort miteinander gewechselt hattet?
Anna Känzig: Die Geschichte klingt romantischer, als sie war (lacht). Mein Gitarrist wurde krank und Tobey ist für ihn eingesprungen. Er kam aber quasi tatsächlich aus dem Publikum auf die Bühne. Mein ehemaliger Gitarrist kehrte danach nicht mehr zurück, Tobey ist geblieben. Es war eine musikalische Liebe auf den ersten Blick.
Tobey Lucas: Wir sind danach oft zusammen aufgetreten und haben am Ende der Show immer noch gemeinsam ein Duett gesungen. Bald erhielten wir die ersten Rückmeldungen, dass dies das Highlight der Konzerte sei. Und wir wurden sogar als Duo für Privatkonzerte gebucht. Dies war der Anfang des Projekts Känzig & Lucas ...

Ende August 2020 bringt Ihr das erste gemeinsame Album heraus. Was könnt Ihr bereits darüber verraten?
Tobey Lucas: Wir sind eigentlich damit fertig und können somit sagen, dass es ausschliesslich Duettsongs enthält.
Anna Känzig: Hier muss man aber noch ergänzen, dass es nicht etwa ein reines Balladenalbum wird. Viele verbinden ja Duettsongs automatisch damit. Es wird zwar auch langsamere Lieder geben, aber auch viele rockigere Country- und Folk-Stücke.

Was schätzt Ihr aneinander?

Tobey Lucas: Ich schätze ihr musikalisches Können, aber auch, dass wir unabhängig davon eine gute Zeit haben können, in der wir einfach über Gott und die Welt reden. Wir haben eine mega tolle Freundschaft, die ich sehr schätze, und diese nicht etwa nur eine berufliche Zweckgemeinschaft ist.
Anna Känzig: Schön gesagt, das kann ich nur unterschreiben. Tobey ist auch einer, dem ich in der  Nacht schreiben kann, dass ich ihn sofort in einer Bar treffen muss, weil es mir gerade nicht so gut geht. Und er steht dann dort!
Tobey Lucas: Natürlich auch, weil es dort Drinks gibt! (beide lachen).

Und wie konntet Ihr voneinander profitieren?
Tobey Lucas: Ich war immer ein wenig ein Einzelkämpfer, habe die grösste Zeit meiner musikalischen Karriere alleine gearbeitet. Durch Anna und unseren Produzenten  George Schlunegger habe ich realisiert, wie schön es ist, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und Verantwortung abzugeben.
Anna Känzig: Ich bewundere Tobey für seine Gelassenheit. Ich lasse mich ziemlich schnell stressen und bewundere ihn für seine lockere Art, Probleme nach und nach zu lösen.

Das klingt alles sehr harmonisch. Geht Ihr Euch nie auf die Nerven?
Tobey Lucas: Hmm, eigentlich nicht.
Anna Känzig: Da wir sehr offen miteinander kommunizieren, können wir allfällige Missverständnisse schnell aus dem Weg räumen.
Tobey Lucas: Und sonst nehmen wir den Anwalt.
Anna Känzig: Ja, verklagen wir uns! (beide lachen)

Was bedeutet euch Weihnachten?
Tobey Lucas: Mir gefällt es, dass die Familie zusammenkommt. Viele Weihnachtsmuffel würden damit argumentieren, dass man das auch unter dem Jahr machen sollte. Doch seltsamerweise machen es die wenigsten ...
Anna Känzig: Für mich ist Weihnachten Entschleunigung pur. Das Jahreskarussel dreht sich im Dezember langsamer und kommt an Weihnachten sogar zum Stillstand, was ich auch meiner Familie zu verdanken habe.

Am 20. Dezember gebt Ihr ab 20 Uhr im Sphères Zürich ein Weihnachtskonzert. Gibt es dort, nebst «A Million Years», bereits neue Songs zu hören?

Tobey Lucas: Das wird der Fall sein. Anfangs war es übrigens als Privatkonzert für Freunde geplant, doch es kamen so viele Anfragen rein, dass es nun ein öffentlicher Gig ist. Da die Location klein ist und der Eintritt frei, lohnt sich frühzeitiges Erscheinen!

Und zum Schluss: Habt Ihr noch einen Tipp, wo in Zürich unsere Leserschaft die besten Weihnachtsgeschenke besorgen kann?

Anna Känzig: Ich bin ja ein grosser Fan von Secondhandläden. Es ist doch schade, kauft man an Weihnachten so viele neue Dinge, die dann allenfalls ungebraucht auf dem Müll landen.
Tobey Lucas: Das sehe ich auch so. Im Idealfall checkt man die vielen kleinen Geschäfte in den Seitengassen von Zürich ab, da gibt es einiges zu entdecken.

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