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Interview

"Den Einzigen, den ich an mir herumschnipseln lasse, ist mein Coiffeur"

Von: Janine Grünenwald

13. Februar 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Pawel Silberring, SP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingscafé in Zürich?

Pawel Silberring: Das Café im Museum Rietberg. Hier kann man am Wochenende in ansprechender Atmosphäre einen guten Kaffee trinken. Ausserdem liegt es in Spazierdistanz zu meinem Zuhause.

Was geht Ihnen in Zürich besonders auf den Keks?

Silberring: Der momentane Misserfolg des FC Zürich in der Fussballmeisterschaft.

Sie machen eine Schönheitsoperation. Was würden Sie ändern und warum?

Silberring: Den Einzigen, den ich an mir herumschnipseln lasse, ist mein Coiffeur, sonst niemanden.

Wer ist Ihr liebster politischer Gegner und warum?

Silberring: Die Grünliberalen. Ich komme mit ihrer Art zu argumentieren gut klar, man kann ab und zu etwas mit ihnen zusammen machen, und doch haben wir genug Differenzen, dass sie eben auch Gegner sind.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Silberring: Als junger Erwachsener habe ich den damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt sehr bewundert.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Silberring: Am Geburtstag eines Freundes. Ich bin nach Hause gegangen und dachte mir, der letzte Schluck sei vielleicht doch zu viel gewesen.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Silberring: Bei den Beerdigungen meiner Eltern. Ich kann aber auch beim Schauen eines rührenden Filmes heimlich ein Tränchen verdrücken.

Was ist Ihnen heilig?

Silberring: Das Leben.

Glauben Sie an Gott?

Silberring: Ich bin nicht religiös. Ich kann allerdings mit dem Satz «Gott ist in uns oder nirgends» etwas anfangen.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Silberring: Abba. Auch wenn es die Band nicht mehr gibt, ihre Musik ist geblieben.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Silberring: Manchmal.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Silberring: Ich habe selber keine Erfahrung damit, aber wenn das Leute machen, dann ist das deren Privatsache.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Silberring: Meine Frau feiert bald ihren 50. Geburtstag, und wir haben in einem piekfeinen Restaurant reserviert. Ich befürchte, das wird teuer.

Wer ist für Sie der bedeutendste Zürcher?

Silberring: Bei dieser Antwort wird man auf alle Arten ungerecht, denn es gab viele bedeutende Menschen. Einer war sicher Johann Heinrich Pestalozzi. Nicht nur wegen seiner Freigebigkeit, sondern vor allem wegen seines Blicks auf die Kinder.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Silberring: Architekt.

Sie sind einen Tag lang König der Schweiz. Welches Gesetz würden Sie einführen?

Silberring: Ich würde eins abschaffen: Herr Merz’ vermaledeite Unternehmenssteuerreform.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Silberring: Einiges. Es gibt auch Länder, die ich gerne noch bereisen würde. Zum Beispiel Australien.

Was bereuen Sie?

Silberring: Eine grosse Lebensreue habe ich nicht, alltägliche Fehlentscheidungen gibt es jede Menge.

Wovor fürchten Sie sich?

Silberring: Ich befürchte, wir schieben relativ grosse Probleme einfach vor uns her. Der Klimawandel ist eines davon. Aber auch wirtschaftlich haben wir nichts getan, um solche Situationen wie den Finanzcrash 2008 zu verhindern.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Silberring: Ich glaube, da würde ich keinen Bissen runterkriegen.

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