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Interview

Die Elefanten von gestern und der Zirkus von heute

Von: Ginger Hebel

25. April 2017

Zirkus: Der Knie macht im Mai halt in Zürich – zum 99. Mal. Franco Knie jun. über die neue Show Wooow und das Training mit dreizehn Geissen.

Es ist die Neuigkeit der diesjährigen Tournee: Der Circus Knie setzt bei seinen Tiernummern auch auf Ziegen. Die Elefanten gehörten seit den 1920er-Jahren zum Bild des Nationalzirkus. Seit letztem Jahr hat Knie mit der Tradition gebrochen. Veränderungen beim Tierbestand haben zum Verzicht beigetragen. Auch möchte sich die Familie Knie auf den Aufbau einer eigenen Zuchtgruppe im Elefantenpark Himmapan im Kinderzoo Rapperswil konzentrieren, um den Fortbestand der gefährdeten Asiatischen Elefanten zu sichern. Über die Einnahmen im Kinderzoo werden Projekte zum Schutz der Dickhäuter unterstützt.

Das ist die zweite Knie-Saison ohne Elefanten in der Manege. Vermissen Sie die Dickhäuter?

Franco Knie jun. Wir vermissen sie sehr, und das wird auch immer so bleiben. Aber sie sind ja immer noch in unserer Nähe, wir können sie jederzeit im Kinderzoo Rapperswil besuchen. Ich habe über all die Jahre eine starke Bindung zu den Elefanten aufgebaut.

Geissen statt Elefanten. Wie reagiert das Publikum darauf?

Viele finden es natürlich schade, dass Elefanten nicht mehr in der Manege auftreten. Wir hatten hundert Jahre lang immer welche, das ist ein grosser Einschnitt, auch für das Publikum. Aber die Leute verstehen unsere Beweggründe.

Wie kamen Sie auf die Idee mit den Ziegen?

Unser zehnjähriger Sohn Chris erlebte letzten Sommer die Geburt zweier Zwerggeissli im fahrenden Zoo hautnah mit. Er hatte sehr schnell einen guten Draht zu den Tieren, also begann er, sie spielerisch zu trainieren. Bald konnten sie kleine Kunststücke wie Aufs-Podest-Stehen und Männchenmachen. Meine Frau Linna und ich haben uns entschieden, dass wir darauf aufbauen und eine Familiennummer mit Geissen einstudieren.

Elefanten haben ein gutes Gedächtnis und gelten als äusserst intelligent. Und Ziegen?

Eine Geiss lässt sich sehr gut trainieren, denn sie kann sich Abläufe gut merken. Die Dressurschule funktioniert bei allen Tieren gleich, es bedarf vieler Geduld und einer konsequenten Belohnung in Form von Futter. Wir arbeiten mit dreizehn Ziegen; afrikanischen Zwerggeissen, aber auch mit Schweizer Ziegen aus dem Appenzell und dem Wallis sowie mit Südbündner Steinziegen. In ihrem Charakter sind alle verschieden. Bündner Ziegen sind neugierig und haben eine enorme Sprungkraft, Walliser Ziegen sind manchmal etwas bequem. Aber alle sind intelligent und aufgeweckt.

In der neuen Show Wooow wirken 56 Artisten aus 11 Nationen mit. Inwiefern unterscheidet sich das aktuelle Programm von früheren?

Wir sind Jahr für Jahr bestrebt, ein Programm zu bieten, welches das Publikum überrascht. Stolz sind wir auf die grossartige Truppe aus China, auf die Rollschuh- und Pferdenummern. Wir haben eine neue Tonanlage und bessere Lichteffekte dank moderner LED-Technik. Bei uns ist alles live und ungeschnitten. Dieses echte Erlebnis wollen wir den Besucherinnen und Besuchern mitgeben.

Weitere Informationen: Circus Knie mit dem neuen Programm Wooow bis 5. Juni auf dem Sechseläutenplatz. Die aktuelle Tournee dauert bis 19. November. www.knie.ch

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt der Stadt Zürich» verlost 2 × 2 Tickets für den Circus Knie und das neue Programm Wooow für Montag, 29. Mai 2017, um 20 Uhr. Schreiben Sie uns ein E-Mail mit Name, Adresse, Telefonnummer und Betreff «Circus Knie» an:

gewinn@tagblattzuerich.ch

 

 

 

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