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Interview

Das Kino Xenix könnte ohne die Bar nicht überleben. Bild: CLA

«Die Zeiten des Kinos sind nicht vorbei»

Von: Clarissa Rohrbach

10. Januar 2017

Das Kino Xenix im Kreis 4 hat finanzielle Probleme. Mit einer Solidaritätsaktion hofft Geschäftsführer Eric Staub auf mehr Mitglieder.

Das Xenix kämpfe ums Überleben, berichtete «20 Minuten» letzte Woche. Um über den Winter zu kommen, bittet das Programmkino in einer Solidaritätsaktion um Unterstützung. Laut Geschäftsführer Eric Staub ist das schlechte Wetter im Frühling der Grund für den finanziellen Engpass. Doch auch wegen der vielen neuen Bars im Kreis 4 fehlen dem Xenix die Gäste.

Um die Finanzen des Xenix steht es so schlecht wie noch nie. Wie kam es dazu?
Eric Staub: Winter ist für uns immer eine schwierige Zeit. Die Kinoausgaben sind gleich wie im Sommer, doch die Bar generiert ohne Gartenwirtschaft weniger Umsatz. In dieser Jahreszeit fehlt es uns an Liquidität.

Hat die Solidaritätsaktion gewirkt?
Wir sind positiv überrascht. Unsere Mitarbeiter haben sich sehr eingesetzt, um neue Mitglieder zu gewinnen. Und die – ungeplante – Medienaufmerksamkeit hat uns viele Solidaritätsmitgliedschaften gebracht. Unser Ziel waren 100 neue Mitglieder bis Ende Januar. Nun rechnen wir mit 200.

Je nach Wetter haben Sie mehr oder weniger Gäste. Ist das Xenix auf einen guten Barbetrieb angewiesen?
Ein Programmkino kann unmöglich gewinnbringend sein, die Bedingungen sind hier zu anders als im Premierenkino. Wir finanzieren uns zu 90 Prozent selbst, da brauchen wir die Quersubventionen der Bar. Diese waren in den letzten zwei Saisons wegen des schlechten Wetters geringer. Wir sind wie Bauern, die einen verregneten Frühling fürchten, weil dann die Ernte schlecht ausfällt.

Heutzutage laden die Leute Filme vom Internet herunter. Ist das Kino vom Aussterben bedroht?
Das Konsumverhalten hat sich klar verändert. Aber zu Hause einen Film anzuschauen, kann man mit dem Kinoerlebnis nicht vergleichen. Ja, für das Kino sind die Zeiten schwieriger, aber definitiv nicht vorbei.

Besucher beklagen sich, Ihr Personal sei unfreundlich. Obwohl die Konkurrenz im Kreis 4 wächst.
Unser Personal gibt sich echt Mühe. Wir nehmen die Reaktionen auf jeden Fall ernst.

Wie wollen Sie langfristig die Existenz des Xenix sichern?
Wir entwickeln unser Programm mit Spezialevents wie «Meet the Talent» immer weiter und erreichen damit auch neue Gäste. Dieses Jahr haben wir unsere Spielzeiten verbessert, und wir versuchen permanent mehr Besucher und somit mehr Einnahmen zu generieren. Das ist ein stetiger Prozess und geht nicht von heute auf morgen.

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