mobile Navigation

Interview

P!nk begeistert auf der aktuellen Tour mit einer atemraubenden Show. (Bild: PD)

Eine Achterbahn der Gefühle

Von: Reinhold Hönle

23. Juli 2019

Alecia Moore alias P!nk (39) fasziniert Millionen, weil sie nicht dem allgegenwärtigen Bild vom Laufsteg gefallener Popstars entspricht, sondern mit rauer Stimme, überschäumender Energie und punkig unangepasster Persönlichkeit mitreisst. Am Dienstag, 30. Juli, rockt sie den Letzigrund.

Die «Beautiful Trauma»-Tournee, auf der P!nk in 159 Konzerten um den Welt reist, führt den Topstar nach sechs Jahren Absenz wieder einmal nach Zürich, wo das Hallenstadion zuletzt weder reichte, um ihre gigantischen Liveproduktionen zu fassen, noch um all ihren Fans Platz zu bieten. Da die Amerikanerin für ihre spektakulären Konzerte bekannt ist, verwundert es nicht, dass schon ihr erstes Open Air in der Schweiz ausverkauft sein dürfte. Im Vorprogramm bekommen der australische Singer-Songwriter Vance Joy und Remixer DJ Kid Cut Up eine Chance.

Schwierige Kindheit

P!nk hat das Maximum aus der Verarbeitung ihrer Kindheits- und Jugendtraumen herausgeholt: 57 Millionen verkaufte Alben und 75 Millionen Singles... Berechnung würde man ihr jedoch weniger als den meisten Popstars unterstellen. Die Scheidung der Eltern, die Absenz des Vaters, das zerrüttete Verhältnis zur Mutter und ihr Drogenkonsum haben sich in ihren Songs niedergeschlagen, weil sie diese Themen umtreiben und sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Das Recht, sich auf ihre Art auszudrücken, musste Alecia Moore, die den Übernamen Pink in der Schulzeit bekam, weil sie schnell errötete, der Plattenfirma abringen. Nach dem R&B-Pop-Debütalbum «Can’t Take Me Home» und ihrem ersten Hit, der Coverversion von «Lady Marmelade» (mit Christina Aguilera, Mya und Lil’ Kim), fand sie in ihrem Jugendidol Linda Perry (4 Non Blondes) eine kongeniale Co-Autorin und Produzentin. Mit der Hymne «Get The Party Started» und dem rockigen Album «M!ssundaztood» wurde P!nk 2002 zum Shootingstar.

Kontroversen

Die übernächste CD «I’m Not Dead» löste verschiedene Kontroversen aus. Im Video zur Single «Stupid Girls» parodierte sie das Getue von Britney Spears, Jessica Simpson und Paris Hilton, sagte dann aber, dass sie nicht meine, dass die Girls wirklich dumm wären. Sie könne es aber nicht leiden, wenn Frauen sich dumm stellen, um süss zu wirken und Erfolg zu haben. Auch «Dear Mr. President» hat nichts von seiner Aktualität eingebüsst, obwohl er wegen des Irakkriegs konkret George W. Bush gewidmet war. «Fehler kann jeder machen, aber ich habe ein Problem mit intoleranten und engstirnigen Leuten, die über andere herrschen wollen», erklärte sie in unserem damaligen Interview. Ein vergleichbares Lied gibt es auf den beiden jüngsten Alben zwar nicht, die Single «What About Us» ist jedoch ebenso politisch wie «Beautiful Trauma». «Es gibt an jeder Ecke Naturkatastrophen, Kinder hungern, und es gibt Trump», kommentiert sie den Titel gegenüber dem Londoner «Guardian». «Aber es gibt auf der Welt auch wundervolle Menschen, die miteinander Spass haben, einander wohlgesonnen sind und sich helfen. Und da ich manchmal dunkle Gedanken habe, soll der Song mich regelmässig daran erinnern, dass es auf der Welt mehr Gutes als Schlechtes gibt.»

Romantisches Hin und Her

Ein andere unendliche Geschichte ist die Beziehung zwischen P!nk und ihrem Ehemann Carey Hart (44). Sie lernten sich 2001 bei den X-Games kennen, an denen er als Freestyle-Motocross-Profi teilnahm. Zwei Jahre später trennten sie sich für einige Monate, 2006 heirateten sie, wieder zwei Jahre später trennten sie sich erneut. 2009 gaben sie sich nochmals eine Chance und sind gemäss einem kürzlichen NBC-Interview von P!nk nur noch zusammen, weil sie seit vielen Jahren eine Paartherapie machen. «Ich sehe die Liebe wie eine Achterbahn: Ich habe ein Ticket gekauft und würde am liebsten wieder aussteigen. Trotzdem kehre ich nach einer Fahrt zurück und steige wieder ein», schilderte sie einst ihre ambivalenten Gefühle. Die stärkste Motivation, sich mit Hart immer wieder zusammenzuraufen, dürfte aber der Wunsch sein, Tochter Willow Sage (8) und Sohn Jameson Moon (2) zu ersparen, dass auch sie Scheidungskinder werden.

Weitere Informationen:
P!nk tritt am Dienstag, 30. Juli, im Zürcher Letzigrund auf. Das Konzert beginnt um 19 Uhr
mit den Auftritten von Vance Joy und DJ Kid Cut Up. www.abc-production.ch

 

TICKETS ZU GEWINNEN

Das «Tagblatt der Stadt Zürich» verlost 2 × 2 Tickets für das P!nk-Konzert am 30. Juli im Letzigrund! Schreiben Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon, E-Mail-Adresse und Betreff P!nk an:
gewinn@tagblattzuerich.ch

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir 1 ·  
4.0 von 5

Leserkommentare

Keine Kommentare