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Interview

Plädiert für einen «Lucid Lunch» für alle Zürcher: Comedian Midi Gottet. Bild: PD

"Fragen Sie meinen Urologen"

Von: Jan Strobel

07. Mai 2015

Indiskretes Interview: Mit Comedian und Musicaldarsteller Midi Gottet. Hier lesen Sie, wie er die Zürcher heilend beschallen will und weshalb der Teufel göttlich ist.

Bei welcher Musik geht Ihnen das Herz auf; bei welcher möchten Sie am liebsten nicht hinhören?

Bei den Cranberries oder beim Sound­track von «Out of Africa» kriege ich Wallungen und weine mich anschliessend vor Rührung in den Schlaf. Schlager-Hits in einer Heavy-Metal-Adaption empfinde ich stets als eher schwierig.

Wenn Sie eine Schlagzeile über Ihre Person schreiben dürften: Wie müsste die lauten? Und welche wäre ein richtig heftiger Fauxpas?

«Veni, Midi, Vici». Ein Fauxpas: «DJ Bobo wieder mal beim Fremdküssen erwischt».

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?

Am liebsten an der Kopfhaut. Ansonsten: Fragen Sie meinen Urologen.

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und: Liebe ohne Sex?

Immer öfter nicht mehr viel. Klingt, je älter ich werde, nach einem prima Konzept.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?

Hallo? Natürlich gibt es einen Gott. Er steckt in jedem Einzelnen von uns. Der Teufel ist göttlich und somit auch existent. Buh . . .  !

Wieso ist es wichtig, Drogen ausprobiert zu haben? Wieso sollte man die Finger davon lassen?

Weil man unbedingt mal mit einer Durchfall-Paranoia-Schorle viel Zeit in öffentlichen Toiletten verbringen sollte, um sich dadurch selber zu finden. Und die Finger davon lassen: Weil es süchtig macht?

Welcher Schweizer Promi geht Ihnen besonders auf die Nerven, und von welchem würden Sie umgekehrt gern mehr sehen?

Als langjähriger Autor des Satiremagazins «kult.ch» bin ich um jeden Promi froh, der sich ein bisschen aus dem Fenster lehnt und dadurch im besten Fall auch etwas nervt. Mehr sehen würde ich gerne von Erich von Däniken und Lo und Leduc.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich alleine Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?

Einführen würde ich einen täglichen «Lucid Lunch», eine Meditation mit heilender Beschallung über Mittag im Grossmünster, welcher für alle kostenlos wäre. Sofort abschaffen würde ich hingegen alle halsbrecherischen Veloweg-Fussgänger-Kompromisse im Zürcher Strassenverkehr. Und das sind viele.

Welche sind für Sie die besten Seiten des Mannes, welche die nervigsten?

Die verletzlichen Seiten sind bestimmt die besten, um lange Diskussionen mit Frauen zu lancieren. Am nervigsten ist wohl die grölende Fussballfan-Seite, die in jedem von uns steckt. Auch in mir. Olé-olé.

Welchen Politiker mögen Sie am meisten, und welchem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?

Mutter Teresa oder der Dalai Lama haben politisch bestimmt mehr bewegt als viele Politiker. Mit Dick Cheney würde ich gerne mal ein ernstes Wort über kontrollierte Sprengungen von Hochhäusern reden.

Vom 9. Mai bis zum 20. Juni wird Midi Gottet zusammen mit Sängerin Fabienne Louves oder Gigi Moto in «Ost Side Story - Das Musical» im Theater am Hechtplatz zu sehen sein. Das neue Musical von Dominik Flaschka und Roman Riklin erzählt die dramatische Liebesgeschichte der Zürcherin Märy (Fabienne Louves), die sich an einem turbulenten Fussballmatch im Letzigrund unsterblich in den Exil-St. Galler Tomy verliebt. Sehr zum Missfallen ihres Bruders Ritschi (Midi Gottet)....
www.theaterhechtplatz.ch

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