mobile Navigation

Interview

"Hunde machten mir höllische Angst"

Von: Clarissa Rohrbach

24. November 2015

Indiskretes Interview mit der Sängerin Jaël (36). Die Bernerin gibt ihr erstes Soloalbum heraus. Uns hat sie verraten, gegen was sie allergisch ist.

Wenn Sie eine Schlagzeile über Ihre Person schreiben dürften: Wie müsste die lauten? Und welche wäre ein richtig heftiger Fauxpas?
«Sie ist wieder da und auch ohne Lunik grossartig!» Ein Fauxpas ist es, wenn mich Leute als Newcomerin betiteln. Das fühlt sich schon eher seltsam an.

GC oder FCZ?
YB natürlich!

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?
Am liebsten berührt man mich im Herzen, am wenigsten gern an den Nerven.

Wie gelingt für Sie ein Date hundertprozentig? Was wäre ein No-go?
Das beste Date habe ich, wenn mein Gegenüber mein Mann ist. Ein No-go sind ungepflegte, zu stark alkoholisierte, überparfümierte und von sich selber übermässig überzeugte Egos.

Was halten Sie von Sex ohne ­Liebe und: Liebe ohne Sex?
Ich kann das eine nicht besonders gut vom anderen trennen. Wenn das jemand aber kann – why not: Jedem das Seine.

Was besitzen Sie seit Ihrer Kindheit, was möchten Sie endlich loswerden?
Mein Muttermal und sehr viele Allergien. Letztere würde ich liebend gern loswerden.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?
Ich bin gerade sehr glücklich, und mein Traum ist es, dass das möglichst lange so bleibt. Ein Albtraum wäre, Alzheimer zu bekommen. Meine Grossmutter litt sehr daran.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich alleine Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?
Es braucht bezahlbare Wohnungen für Exilberner. Die Distanz zu Bern hingegen ist eher unpraktisch.
Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?
Ich glaube an Energien; sowohl gute als auch schlechte.

Was bringt Sie zum Lachen, was zum Weinen?
Ich lache bei Pixar-Filmen. Weinen tue ich bei fast allen anderen ­Filmen.

Was ist für Sie Erfolg, was Misserfolg?
Erfolg ist es, von dem leben zu können, was man leidenschaftlich gerne tut, dankbar zu sein und ­dabei nicht zu vergessen, etwas ­zurückzugeben und respektvoll mit den Mitmenschen umzugehen. Misserfolg hat man, wenn man ­geizig, missgünstig und frustriert über die eigene Lage ist, ohne ­etwas daran zu ändern, sondern lieber jammert und allen anderen die Schuld gibt.

Welches Tier mochten Sie als Kind besonders? Vor welchem hatten Sie Angst?
Ich liebte meine Maus, bis ich auch auf sie allergisch wurde. Hunde hingegen machten mir höllische Angst, selbst der kleinste Kläffer bereitete mir schlottrige Knie.

Was würden Sie erfinden, und welche Erfindung sollte wieder rückgängig gemacht werden?
Beaming und Streaming.

Wieso ist es wichtig, Drogen ausprobiert zu haben? Wieso sollte man die Finger davon lassen?
Damit man weiss, dass man ohne sie nichts verpasst. Man sollte dringend an seinem Leben etwas ändern, wenn es nur mit Drogen fägt.

Wie sind Sie betrunken? Und wie sind Sie nüchtern?
Noch etwas gesprächiger und anhänglicher als nüchtern. Ich bin aber auch sehr zufrieden mit meinem Teeli.

Jaël spielt Songs aus ihrem neuen Album «Shuffle the Cards» morgen um 21 Uhr im Bogen F (Viadukt).

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir 1 ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare