mobile Navigation

Interview

"Ich würde darauf bestehen, eine letzte Zigarette rauchen zu dürfen"

Von: Janine Grünenwald

04. Juni 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Maleica Landolt, GLP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Maleica Landolt: Ich gehe gerne ins Le Muh in Oerlikon. Es gehört zum Swissôtel und ist daher sehr international, das finde ich sympathisch. Zudem kann man hier auch gut alleine einen Kaffee trinken und am Mittwoch und Samstag, wenn vorne auf dem Platz der Markt ist, eine ganz besondere ­Atmosphäre geniessen.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Landolt: Ändern würde ich nichts. Wichtig ist mir, dass man die bestehenden Grünflächen erhält.

Drei Dinge, ohne die Sie niemals das Haus verlassen . . .

Landolt: Zahnbürste, Zahnpasta und ein paar Söckchen.

Wer ist Ihr Vorbild oder Ihr Kindheitsheld?

Landolt: Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Mein Kindheitsheld war Peter Pan. In meiner Erinnerung habe ich das täglich vorgelesen ­bekommen.

Wann haben Sie das letzte Mal eins über den Durst getrunken?

Landolt: An einem alljährlichen gesellschaftlichen Anlass. Bisher bin ich immer nach dem Apéro gegangen. Man sagte mir, der harte Kern bleibe jeweils bis in die Morgenstunden sitzen, zeche und diskutiere. Diesmal wollte ich es wissen – eine schlechte Idee. Ich hatte noch zwei Tage Nachwehen. Seither weiss ich: Finger weg von Whisky!

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Landolt: Ja, als Teenager habe ich Cannabis versucht.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Landolt: Als meine Mutter gestorben ist. Und manchmal weine ich, wenn ich abends von meiner Arbeit bei der Spitex nach Hause komme. Man erlebt dort auch tragische Situationen.

Glauben Sie an Gott?

Landolt: Ich glaube an etwas, aber ob das Gott ist? Jede Weltreligion hat ihr Gutes. Mir persönlich ist mit seinem gesamtheitlichen Respekt für Mensch, Tier und Natur sicher der Buddhismus sehr nahe.

Welche ist Ihre Lieblingsband?

Landolt: Stiller Has. Die haben gute Texte.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Landolt: Eher nicht.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Landolt: Es gibt sicher eine Grenze, aber nicht in Form einer fixen Zahl. Dafür ist der Umsatz einer Firma, die Anzahl Mitarbeiter und vieles mehr zu berücksichtigen.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Landolt: Ich halte nichts davon, aber das soll jeder selber entscheiden. Wichtig ist, dass es im Einverständnis beider und im legalen Rahmen geschieht.

Sie gehen fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Landolt: Auch hier kann ich keinen fixen Betrag nennen. Wichtig ist mir, dass die Marge zwischen dem Einkaufspreis des Produktes und dem Menüpreis, den ich bezahle, in einem guten Verhältnis steht.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Landolt: Emilie Lieberherr als erste Frau, die die Männerdomäne Stadtrat erreicht hat.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Landolt: Tierärztin oder Zootierpflegerin.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Landolt: Das Königreich Mustang in Nepal möchte ich unbedingt einmal besuchen und Feuerland und Patagonien bereisen.

Welche ist Ihre Lieblings-App?

Landolt: Ich weiss nicht mal, was das ist.

Wovor fürchten Sie sich?

Landolt: An Alzheimer zu erkranken.

Lesen Sie Arzt- oder andere Heft­romane?

Landolt: Nein. Aber um abzuschalten, lese ich Comics: Gaston, diverse von Claire Bretécher, Lucky Luke und Hägar.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Landolt: Ich hätte wohl keinen Appetit mehr. Aber ich würde darauf bestehen, eine letzte Zigarette rauchen zu dürfen.

zurück zu Interview

Artikel bewerten

Gefällt mir ·  
Noch nicht bewertet.

Leserkommentare

Keine Kommentare