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Interview

"Ich würde den Klimaschutz energisch vorantreiben"

Von: Janine Grünenwald

08. Oktober 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Simon Kälin, Grüne.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Simon Kälin: Das Imbisscafé Vier Linden der Bio-Insel am Hottingerplatz. Der Name «Bio-Insel» gefällt mir sowieso. Hier gibt es feines Holzofenbrot und Gebäck. Der Betrieb wird vom Verein Zürcher Eingliederung geführt, einer sozial sehr engagierten Institution. Mein Büro liegt gleich um die Ecke, somit ist das Café ideal für die Pause zwischendurch.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Kälin: Ich würde den Klimaschutz energisch vorantreiben und dafür sorgen, dass es in der ganzen Stadt mehr Platz gibt für attraktive Fussgängerzonen mit grosszügigen Flaniermeilen. Möglichst grün und mit hoher Aufenthaltsqualität. Und ich würde dem Schweizer Hitlerattentäter Maurice Bavaud aus Neuenburg einen Platz oder eine Strasse widmen.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Kälin: Unsere Hasen und Vögel.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

Kälin: Ich neige dazu, meine Meinung direkt zu kommunizieren, deshalb fällt mir da jetzt niemand ein.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Kälin: In meiner Kindheit war es Doktor Dolittle, der die Sprache der Tiere versteht. Etwas später Albert Einstein, der die Sprache des Universums enträtselt hat.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Kälin: Vermutlich in meiner Studentenzeit.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Kälin: Nein, aber ich brauche täglich ausreichend Kaffee und trinke gelegentlich ein Bier oder ein Glas Wein.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Kälin: Das kommt gelegentlich vor, wenn mich etwas seelisch stark bewegt.

Glauben Sie an Gott?

Kälin: In erster Linie glaube ich an den Menschen und seine Fähigkeit zum Guten. Und daran, dass alle Lebewesen auf eine gewisse Weise miteinander verbunden sind, dass wir einander alle gegenseitig brauchen.

Wer ist Ihr Lieblingsmusiker?

Kälin: Den gibt es nicht, aber ich mag den visionären «Earth Song» von Michael Jackson sehr.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Kälin: Das kommt gelegentlich vor. Wenn ich das Gefühl habe, er ist ein ehrlicher Mensch oder sehr verzweifelt.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Kälin: Bei einer Million Franken – vor Steuerabzug.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Kälin: Wenn es für beide stimmt, mag das o. k. sein. Aber ich denke, mit viel Liebe wäre es schöner.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Kälin: Für meine Partnerin ist mir nichts zu teuer. Aber ich bevorzuge kleine Preise und grosse Portionen statt umgekehrt.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Kälin: Konrad Gessner, Zürcher Arzt und Naturforscher. Er verliess sich auf Naturbeobachtungen, anstatt überholten Erkenntnissen des Mittelalters zu folgen. In Zürich gründete er den ersten Botanischen Garten.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Kälin: Tierarzt und Erfinder.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Kälin: Ein Zweitstudium oder eine Doktorarbeit.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Kälin: Der Apple, genauer der Gala-Apfel aus der Region.

Wovor fürchten Sie sich?

Kälin: Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber besorgt um unsere Zukunft. Wir alle sollten uns tatsächlich davor fürchten, dass der Regenwald noch ganz abgeholzt, das arktische Meer im Sommer eisfrei wird und das Klimasystem endgültig kippt.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Kälin: Eine währschafte Rösti mit viel Zwiebelsauce, ohne Wurst.

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