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Interview

"Ich würde den Strassenraum minimieren"

Von: Janine Grünenwald

10. September 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Marcel Savarioud, SP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in Zürich?

Marcel Savarioud: Das Restaurant Schwamedinge. Es ist für mich ein typisches Quartier­lokal. Man trifft sich hier, kann im Sommer wunderbar draussen sitzen und das Treiben auf dem Schwamendingerplatz verfolgen. Einmal pro Monat gibt es zudem ein Konzert.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Savarioud: Ich würde den Strassenraum minimieren. Wer nicht in die Stadt muss, sollte diese sowieso umfahren. Und von denen, die müssen, könnten ­sicher 90 Prozent den öffentlichen Verkehr benutzen.

Was würden Sie als Erstes aus Ihrem brennenden Haus retten?

Savarioud: Den Laptop, das Handy und Fotos, die mir wichtig sind.

Wem würden Sie gern einmal so richtig die Meinung sagen?

Savarioud: Doris Leuthard. Ich finde es unsäglich, dass man wegen sogenannter ­Sicherheitsprobleme Südstarts geradeaus einführen und derselbe Bundesrat den Dübendorfer Flughafen für zivilen Flugverkehr aufmachen will. Das ist ein absoluter Widerspruch. Es geht nur um Kapazität.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Savarioud: Das sind Menschen, die gradlinig durchs Leben gehen und die etwas in Kauf nehmen, um ihre Meinung zu vertreten.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Savarioud: Am Open Air St. Gallen.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Savarioud: Legale, ja. Von Cannabis rieche ich den süsslichen Geruch ganz gerne, bin selber aber ein passionierter Nichtraucher.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Savarioud: Nach einem Streit mit einem Freund.

Glauben Sie an Gott?

Savarioud: Mal ja, mal nein.

Welche ist Ihre Lieblingsband?

Savarioud: Das wechselt alle paar Jahre wieder. Momentan höre ich sehr gerne die isländische Band Sigur Rós.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Savarioud: Selten. Und wenn, dann ist er ein guter Bettler und hat mich auf dem richtigen Fuss erwischt.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Savarioud: Bei etwa dem Zehnfachen eines Mindestlohns. Wenn ein Unternehmen seine Mindestlöhne höher ansetzt als üblich, dann darf es auch leicht mehr sein.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie davon?

Savarioud: Die meisten haben das sicher schon mal gemacht in ihrem Leben. Aber vor Menschen, die davon überzeugt sind und das auf Dauer durchziehen, habe ich eine gewisse Ehrfurcht. Die Vorstellung als solche finde ich ­eigentlich schön.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein essen. Was darf es höchstens kosten?

Savarioud: Pro Person so um die 120 Franken.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Savarioud: Urs Fischer. Er hat mich in seiner direkten Art sehr fasziniert. Leider ist er in Zürich gescheitert, macht jetzt in Thun aber einen guten Job.

Von welchem Beruf träumten Sie als Kind?

Savarioud: Lokführer. Ich fahre auch heute noch sehr gerne Zug.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Savarioud: Ich war noch nicht auf allen Kontinenten. Südamerika würde mich sehr reizen, am liebsten per Schiff.

Welches ist Ihre Lieblings-App?

Savarioud: Chefkoch. Man kann dort Rezepte hochladen oder andere bewerten. Ich koche mir davon gerne mal was nach.

Wovor fürchten Sie sich?

Savarioud: Wenn man am Wochenende abends unterwegs ist, so eine aggressive Stimmung in der Luft liegt und es zu Gewalt kommen könnte.

Lesen Sie Comics, wenn ja, welche?

Savarioud: Früher. Heute gehe ich comiclos durchs Leben.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Savarioud: Etwas Währschaftes. Bratwurst mit Rösti zum Beispiel.

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