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Interview

"Ich würde die Überreglementierung dieser Stadt etwas zurückfahren."

Von: Janine Grünenwald

25. April 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unsere Parlamentarier? Diese Woche mit Cäcillia Hänni-Etter, FDP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Cäcillia Hänni-Etter: Im Restaurant Falcone bei der Schmiede Wiedikon treffe ich mich regelmässig mit Kollegen aus der Politik zu Stammtischgesprächen. Man kann hier in netter Atmosphäre etwas trinken und zusammen diskutieren. Zum Essen darf es gerne auch mal ein anderes Lokal sein.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Hänni-Etter: Ich würde die Überreglementierung dieser Stadt etwas zurückfahren. Sie lähmt die Eigenverantwortung der Leute und macht sie unbeweglich und unselbstständig, das schadet mehr, als es nützt.

Drei Dinge, ohne die Sie niemals das Haus verlassen . . .

Hänni-Etter: Kleider, Schlüssel und Geld.

Wem würden Sie gerne einmal so richtig die Meinung sagen?

Hänni-Etter: All diesen Chaoten, die in unserer Stadt immer wieder für Vandalismus sorgen. Einerseits hassen sie den Staat und prangern ihn an, andererseits leben sie von diesem Staat und seinen Steuerzahlern.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Hänni-Etter: Es gab auf meinem bisherigen Lebensweg viele Vorbilder.Ich kann kein bestimmtes nennen.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Hänni-Etter: Das ist schon so lange her, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann.

Haben Sie schon einmal Drogen konsumiert?

Hänni-Etter: Nein.

Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?

Hänni-Etter: Letztes Wochenende, beim Zwiebeln­schneiden.

Glauben Sie an Gott?

Hänni-Etter: Ich glaube, dass der Mensch nicht alles in der Hand hat. Und ich zahle meine Kirchensteuern.

Wer ist Ihre Lieblingsmusikerin?

Hänni-Etter: Joan Baez.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Hänni-Etter: Nein. Der Staat unterstützt die Bedürftigen in der Schweiz so gut, dass es nicht nötig ist zu betteln. Im Ausland, in armen Ländern, ist das sicherlich etwas anderes.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Hänni-Etter: Das kommt auf die Aufgaben an, die jemand hat, und die Verantwortung, die er trägt. Primär müssen meiner Meinung nach der Chef oder die Aktionäre entscheiden, wie viel sie jemandem bezahlen wollen. Im Falle des Staates das Volk. Beträge von mehreren Millionen sind für mich aber schwer zu rechtfertigen.

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Hänni-Etter: Nicht viel. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Sie gehen mit Ihrem Partner fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Hänni-Etter: Wir wählen unser Essen primär nach der Speisekarte und nicht nach dem Portemonnaie aus. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss aber stimmen.

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Hänni-Etter: Alfred Escher. Ich würde ihn gerne fragen, was er von den heutigen Ideen zur Stadtentwicklung hält.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Hänni-Etter: Ich war noch nie tauchen.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Hänni-Etter: Auf die Seychellen.

Wovor fürchten Sie sich?

Hänni-Etter: Dass wir mit den extremen politischen Positionen, die teilweise verfolgt werden, unseren Wohlstand und das soziale Zusammenleben aufs Spiel setzen.

Lesen Sie Arzt- oder andere Heft­romane?

Hänni-Etter: Die politischen Papiere, die ich während der Woche zum Lesen bekomme, sind sehr umfangreich. Wenn ich dazu komme, ein Buch zu lesen, dann ist es etwas Anspruchsvolleres als ein Arzt- oder Heftroman.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Hänni-Etter: Ich hoffe, dass die politischen Gegner es nicht so weit kommen lassen, dass diese nötig wird.

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