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Interview

"Man sollte nicht mehr verdienen als ein Polizeikommandant"

Von: Janine Grünenwald

08. Juli 2013

125 Frauen und Männer sitzen im Gemeinderat der Stadt Zürich. Wie ticken unserer Parlamentarier? Diese Woche mit Werner Wehrli, EVP.

Tagblatt der Stadt Zürich: Welches ist Ihr Lieblingslokal in ­Zürich?

Werner Wehrli: Das Restaurant Karl. Es ist ein Projekt des Sozialamts, und ich kenne dieses Lokal schon einige Jahre. Es ist sehr gemütlich, man findet eine grosse Auswahl an Zeitschriften, und wir treffen uns hier jeweils, um die Gemeinderatssitzungen vorzubereiten.

Was würden Sie in Zürich ändern?

Wehrli: Ich würde etwas für die Schulen und die Lehrer tun. Die sind mit all den Reformen sehr stark unter Druck und haben eine grosse Belastung mit den gemischten Klassen.

Drei Dinge, ohne die Sie niemals das Haus verlassen . . .

Wehrli: Ohne Handy, Generalabonnement und ein Ziel.

Wem würden Sie gern einmal so ­richtig die Meinung sagen?

Wehrli: Ich habe gerade das Buch «Die Essensfälscher» von Thilo Bode gelesen. Er beschreibt darin, wie uns die Lebensmittelindustrie immer wieder Zucker unterjubeln will und Esswaren nicht korrekt anschreibt, dabei hat diese Branche eine sehr grosse Verantwortung dem Konsumenten gegenüber. Denen würde ich gerne mal meine Meinung sagen.

Wer ist Ihr Vorbild oder Kindheitsheld?

Wehrli: Ich konnte mich immer für das Thema Expeditionen begeistern und habe mich häufig mit Polarforschern beschäftigt. Mein Vorbild auf diesem Gebiet ist Ernest Shackleton.

Wann haben Sie das letzte Mal einen über den Durst getrunken?

Wehrli: Als ich mit einem befreundeten Polizisten einen Abend lang ein Alkoholmessgerät getestet habe. Bei 1,5 Promille musste ich aufhören und merken, fahren würde ich schon bei 0,5 Promille nicht mehr.

Haben Sie schon einmal Drogen ­konsumiert?

Wehrli: Nein.

Wann haben Sie zum letzten Mal ­geweint?

Wehrli: Mich können gewisse Filme zu Tränen rühren. Der letzte war «Million Dollar Baby».

Glauben Sie an Gott?

Wehrli: Ja. Der Glaube ist eine wichtige Komponente in meinem Leben. Es ist ein Wagnis, Atheist zu sein, aber auch, sich für eine Religion zu entscheiden.

Welches ist Ihre Lieblingsband?

Wehrli: Ich mag Symphonic Metal sehr gerne. Also Bands wie Stratovarius, Sonata Arcitca oder Avantasia. Und, fast schon aus Nostalgiegründen, Status Quo.

Geben Sie einem Bettler Geld?

Wehrli: Nein. Ich unterstütze lieber Organisationen, die sich um Hilfsbedürftige kümmern.

Wo liegt für Sie die Obergrenze eines vertretbaren Jahresgehalts?

Wehrli: Eine schwierige Frage. Ein Polizeikommandant zum Beispiel hat die Pflicht, für Ruhe und Sicherheit zu sorgen, dafür hat er ein grosses Team zu führen. Das ist eine grosse Verantwortung, und deshalb glaube ich, man sollte nicht mehr verdienen als ein Polizeikommandant (lacht).

Sex ohne Liebe. Was halten Sie ­davon?

Wehrli: Das ist bei mir nicht im Angebot.

Sie gehen mit Ihrer Partnerin fein ­essen. Was darf es höchstens ­kosten?

Wehrli: Das kommt so selten vor, dass es keine Grenze gibt, wenn wir denn mal auswärts gehen. Frei nach dem Motto «Augen zu und durch».

Diesen Zürcher hätte ich gerne mal persönlich getroffen . . .

Wehrli: Dieter Meier von Yello. Er hat eine interessante Karriere hinter sich.

Was haben Sie bis heute leider noch nicht gemacht?

Wehrli: Einen Oldtimer restauriert.

Wohin wollten Sie schon immer mal verreisen?

Wehrli: Nach Äthiopien.

Wovor fürchten Sie sich?

Wehrli: Vor Journalisten.

Lesen Sie Comics – wenn ja, welche?

Wehrli: Ich lese den «Sherman»-Comic in «20 Minuten», und «Gaston» und «Zürich by Mike» gefallen mir sehr gut.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?

Wehrli: Luxemburgerli.

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