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Interview

Andrea Fröhlich (Pfadiname Keck) mit drei Pfadfindern aus ihrem Korps. Bild: zvg

«Outdoor macht uns niemand etwas vor»

Von: Sacha Beuth

08. März 2016

Am 12. März laden die Pfadfinder zum nationalen Schnuppertag ein. Was man dabei erleben kann und wie sich die vor über 100 Jahren von Baden-Powell gegründete Bewegung verändert hat, weiss Andrea Fröhlich, Korpsleiterin Pfadikorps Glockenhof.

Andrea Fröhlich, was ist der Zweck des Pfadi-Schnuppertages?

Wir wollen anhand diverser Aktivitäten zeigen, was die Pfadi überhaupt ist und wie und wo sie sich engagiert. Bei uns haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, in der Gruppe und in der Natur altersstufengerecht Spiele, Spass und Abenteuer zu erleben. Zugleich lernen sie Toleranz, gegenseitigen Respekt, mitzudenken und Verantwortung zu tragen.

Warum wird der Anlass gerade am 12. März durchgeführt?

Weil wir hoffen, so am meisten Leute zu erreichen. Die Sportferien sind vorbei, der Frühling kommt, man geht wieder nach draussen. Das genaue Datum wurde in Absprache mit dem Cevi festgelegt, der gleichzeitig seinen Schnuppertag veranstaltet. So profitiert nicht nur der, der den Anlass zuerst durchführt, sondern beide Institutionen haben gleich lange Spiesse.

Wo in Zürich kann man schnuppern?

Die Aktivitäten finden je nach Altersstufe und Pfadiabteilung an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten statt. Am besten orientiert man sich im Internet über www.pfadi.ch und gibt seine Postleitzahl ein, um die am nächsten gelegene Pfadiabteilung und deren Schnuppertag-Standort zu eruieren. Oder man schreibt ein E-Mail an pfadischnuppertag@pfadizueri.ch.

Bei einigen Personen hat die Pfadibewegung immer noch den Ruf, eine paramilitärische Organisation zu sein. Zu Recht?

Nein. Die Pfadibewegung hat sich sehr verändert und sich immer mehr von militärischen Elementen entfernt. Das merkt man zum Beispiel auch bei gewissen Pfadibegriffen. In vielen Schweizer Korps heisst eine Übung nun Aktivität, das Antreten Besammlung, die Bekleidung nicht mehr Uniform, sondern Hemd und Foulard. Bei einigen Pfadikorps wird Letzteres gar nicht mehr getragen.

Der Grundidee folgend, steht die Pfadi allen Jugendlichen jedwelcher Religion, Nationaliät und jedwelchen sozialen Hintergrunds offen. Ist die Pfadi somit ein Mittel zur Integration?

Wir versuchen es zumindest. Es gibt mehrere Pfadiprojekte, die insbesondere auf diesen Aspekt zielen, etwa die alle vier Jahre stattfindenden Weltpfadilager, Jamborees genannt, wo sich die Pfadis aller Länder treffen und austauschen können. Zudem sind unsere Mitgliederbeiträge – nicht zuletzt weil alle ihre Mitarbeit ehrenamtlich ausführen – sehr tief.

Heutzutage sind Kinder neben der Schule mit Sport- und Musiklektionen voll ausgelastet. Warum sollen sie noch zusätzlich in die Pfadi?

Weil wir ein vielseitiges und pädagogisch gestütztes Aktivitätenprogramm bieten, das vom Feuermachen bis zum Ausarbeiten von Lagerprogrammen oder Recyclingaktionen reicht, und man viele Hobbys auch bei uns ausüben kann. Gerade wenn es um Outdooraktivitäten geht. Da macht uns niemand etwas vor. Abgesehen davon, ist es für Kinder nicht selten angenehmer, wenn sie von Jugendlichen begleitet und instruiert werden, die sich oftmals besser in sie hineinversetzen können als Erwachsene.

Weitere Infos unter www.pfadi.ch und www.gloggi.ch.

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