Kommunikationsfachmann Frank Baumann. Foto: Principessa Merly Knörle, SRF

"Rückgängig machen könnte man von mir aus Unterhosen mit Eingriff, denn Mann darf ja nicht mehr eingreifen"

Indiskretes Interview: Mit Frank Baumann. Der Geschäftsführer des Wörterseh-Verlags hat noch einen zweiten Fulltimejob, wie er hier verrät.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?
Im Ausland – wenn man an zu Hause denkt. Am hässlichsten ist es dort, wo sich hässliche Menschen ansammeln.

GC oder FCZ?
GC.

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?
Im Herzen. An der Nase.

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und: Liebe ohne Sex?
Die Liebe an und für sich ist okay. Solange man es nicht übertreibt.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?
Eher nicht.

Wem möchten Sie lieber nie begegnen, wem unbedingt?
Seit Jahren arbeite ich daran, die Anzahl der Arschlöcher zu minimieren, denen ich begegne. Das ist manchmal ein richtiger Fulltimejob.

Was besitzen Sie seit Ihrer Kindheit, was möchten Sie endlich loswerden?
Der Humor ist mein ständiger Begleiter. Loswerden möchte ich manchmal diese verflixte Hartnäckigkeit.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?
Ich träume davon, die Frauen zu verstehen. Aber vielleicht ist ja gerade das ein Albtraum.

Welchen Politiker mögen Sie am besten, und welchem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?
Ich bin seit vielen Jahren mit Filippo Leutenegger befreundet. Ich würde nicht «gerne mal jemandem die Meinung sagen» – ich nehme nie ein Blatt vor den Mund.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich alleine Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was sofort abschaffen?
Schilder, die von weitem sagen, wie teuer der Parkplatz ist, damit ich nicht immer ins Auto zurücklatschen muss, um die entsprechende Münze aus dem Aschenbecher zu grübeln. Abschaffen würde ich die unsäglichen Parkbussen­unterdiescheibenwischermobber.

Was bringt Sie zum Lachen, was zum Weinen?
Es sind die Menschen und deren Geschichten, die mich zum Lachen bringen. Und genau so ist es mit dem Weinen.

Was ist für Sie Erfolg, was Miss­erfolg?
Als Erfolg verstehen wir ja gemeinhin das Erreichen eines selbst gesetzten Zieles. Da für mich der Weg das Ziel ist, erübrigt sich die Frage.

Bei welcher TV-Sendung schalten Sie sofort ein, bei welcher müssen Sie einfach abschalten?
Wir schauen eigentlich absichtlich nicht fern. Oder wenn, dann eine wahnwitzige Netflix-Serie. Das dann dafür allerdings in einem Schnutz, 24 Folgen nonstop, bei schönstem Wetter und mit Pizzakurier.

Welches Tier mochten Sie als Kind besonders?
Vor welchem hatten Sie Angst? Junge Löwen. Alte Schlangen.

Was würden Sie erfinden, und welche Erfindung sollte wieder rückgängig gemacht werden?
Meine Erfindungen hört man jeden Mittwochmorgen auf Radio 24. Und rückgängig machen könnte man von mir aus Unterhosen mit Eingriff, denn Mann darf ja nicht mehr eingreifen.

Wie sind Sie betrunken? Und wie sind Sie nüchtern?
Ich konsumiere keine Drogen und ich bin nie betrunken. Nüchtern betrachtet möchte ich nicht, dass ich nicht mehr weiss, wer ich bin. 

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