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Interview

Ehrgeizige Künstlerin: die Zürcherin Sophie Hunger. Bild: Marikel Lahana

Sie war noch niemals in Zermatt

Von: Reinhold Hönle

19. März 2019

Die Zürcher Sängerin Sophie Hunger (35), die sich selbst als Mensch mit nervösen Charakterzügen bezeichnet, tritt am 9. April in Zermatt Unplugged auf.

Sind Sie eine Künstlerin, die sich immer wieder aus der eigenen Komfortzone bewegt, um sich herauszufordern und weiterzuentwickeln?

Sophie Hunger: Ich glaube, die Wahrheit ist ein bisschen weniger beeindruckend. Ich würde mich als Mensch mit nervösen Charakterzügen bezeichnen, der nicht ruhig am selben Ort bleiben kann und in der Musik den ultimativen Eskapismus sucht. Das sind alles Fluchtfantasien. Anstrengend. 

Wie anforderungsreich ist es, die Songs Ihres elektronischen Albums «Molecules» in Zermatt Unplugged umzusetzen?

Das wird bestimmt nicht ganz einfach. Aber wir haben zwei ganze Tage Proben angesetzt. Also wenn ich da nicht auf ein paar gute Ideen komme, dann kann ich den Laden gleich dichtmachen. Ich werde auch drei neue Nummern spielen, die gerade fertig sind. «Halluzinationen» (Story Of My Life), «Rote Beten aus Arsen» (das Böse) und «Liquid Air» (Liebe im Suff). Ich schreib vielleicht noch ein paar mehr zum Testen am Hang.

Mit welchen Erinnerungen reisen Sie ans Zermatt Unplugged?

Ich war noch nie am Zermatt Unplugged, ist das schlimm? Aber ich habe gestern ein Konzert von Bill Rider Jones in Berlin gesehen, wo er seine neue Platte ganz allein am Klavier vorgestellt hat. Er kann noch schlechter Klavier spielen als ich, aber es war sehr berührend. Das hat mich beruhigt. Bill hat am Ende noch angefangen zu weinen auf der  Bühne, was  bei  jedem anderen too much gewesen wäre, aber bei ihm war es okay. Das mache ich sicher nicht.

Was empfinden Sie, wenn Sie das Matterhorn sehen?

Sehr erhaben, furchteinflössend, schön. Aber auch ein bisschen nervig. Ständig dieselbe Form. Und ein bisschen grosskotzig. Autoritär. Letztes Jahr hab ich dort eine Skitour mit meinen Alpinisten-Ultras-Freunden aus Wipkingen gemacht. Die haben geschworen, wir würden null Risiko eingehen. Am Ende traversierten wir einen lawinengefährdeten Hang. Vielen Dank für zehn Minuten Todesangst! 

Wen wollen selbst am Zermatt Unplugged auf der Bühne sehen? 

Sicher will ich Cyril Cyril (die einzige Band im Line-up, die punk sind) und die tollen Steiner & Madlaina, die gerade ganz Deutschland erobern, sehen. Und schliesslich Boy George, natürlich. Ansonsten hoffe ich, dass es dort oben nicht nur Model-mässige Acts gibt . . .

Weitere Informationen:

Sophie Hunger am Zermatt 

Unplugged, Dienstag, 9. April

Konzertbeginn um 22.45 Uhr

Das vollständige Programm unter www.zermatt-unplugged.ch

 

Tickets zu gewinnen!

Das «Tagblatt» verlost 2 Karten für den Auftritt von Sophie Hunger am 9. April um 22.45 Uhr im The Alex (inklusive ­«Unplugged Pass» für den Besuch von weiteren Konzerten des Zermatt Unplugged am gleichen Tag) und die Übernachtung von Dienstag auf Mittwoch für 2 Personen im Doppelzimmer im Hotel Christiania in Zermatt. Senden Sie uns eine E-Mail mit Namen, Adresse, Telefon und Betreff Zermatt an: gewinn@tagblattzuerich.ch

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