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Interview

«Studierte haben wir schon viel zu viele»

Von: Andy Fischer

19. Dezember 2013

STADTRATSWAHLEN Am 9. Februar finden die Wahlen statt. Das «Tagblatt der Stadt Zürich» stellt in Interviews die Kandidierenden vor. Heute: Walter Wobmann, SD.

Herr Wobmann, Sie sind einer, der völlig gelassen den Wahlen entgegensehen kann.

Walter Wobmann : Bis zu einem gewissen Grad sicher. Ja.

Sie wissen, warum ich das sage?

Nein.

Schon bei den Wahlen vor vier Jahren hatten Sie keine Chance, landeten abgeschlagen auf Rang 17. Warum treten Sie jetzt wieder an? Sind Sie ein Masochist?

Nein, ganz und gar nicht (lacht). Ich möchte einfach ganz grundsätzlich eine andere Art Politik machen. Egal, wie gross die Chancen sind, die Wähler in einer Demokratie haben das Recht, jemanden zu wählen, der ausserhalb vom globalistisch gesinnten politischen Mainstream steht.

Sie waren lange Mitglied der Grünen Partei. Fliesst heute noch grünes Blut in Ihren Adern?

Ich fühle mich nach wie vor dem ökologischen Gedankengut verpflichtet. Ich bin ein Antiglobalist. Daher bin ich für kleine, dezentrale und überschaubare Strukturen. Im Gegensatz zu den Grünen bin ich gegen einen EU-Beitritt. Innerhalb dieses Fehlkonstrukts sind die Transportwege enorm, und das ist alles andere als ökologisch.

Sie sind gelernter Briefträger, arbeiten heute als Hauswartangestellter im Altersheim Laubegg. Ehrbare und gute Berufe sind das. Aber mit diesem Background kann man kein Departement in einer Grossstadt führen.

Es gab immer wieder hervorragende Schweizer Politiker aus der Arbeiterschaft. Ich möchte an Bundesrat Willy Ritschard erinnern. Er übte sein Amt super aus. Studierte haben wir schon viel zu viele. Wichtiger als akademische Titel sind Charisma und Visionen!

Als Stadtrat würden Sie 244 500 Franken verdienen – viel mehr als jetzt. Was würden Sie sich damit mehr gönnen?

Ich habe eine Ex-Frau und zwei Kinder. Sie hätten davon sicher einen Vorteil. Ich persönlich bin bescheiden und müsste dann nicht in einem «goldenen Palast» leben.

Sie könnten sofort per Dekret etwas Grundlegendes ändern in Zürich. Was wäre das?

Ich würde verlangen, dass alle Einwanderer Deutsch lernen und unsere Schweizer Rechtsordnung respektieren müssten. Ich würde Burkas generell verbieten, Kopftücher an Schulen nicht akzeptieren. Entweder man integriert sich in unserem Land, oder man bleibt in seinem Heimatland.

Haben Sie eigentlich auch Ausländer als Freunde?

Habe ich auch. Ich komme gut aus mit den Ausländern in meinem Betrieb. Nicht der Mensch ist schlecht – es ist einfach für unser Land nicht gut, wenn zu viele kommen.

Was ist Ihnen sonst noch ein grosses Anliegen?

Die Förderung des öffentlichen Verkehrs. Zürich ist gewachsen, und das erfordert einen gewissen Ausbau des ÖV. Ich würde mich beispielsweise für ein Tram nach Zürich-Affoltern einsetzen.

Was gefällt Ihnen an Zürich?

Die Stadt, das Umland. Ich liebe den Uetliberg. Ich bin ein richtiger Wanderfreak. Ein- bis zweimal die Woche marschiere ich auf den Kulm.

Weihnachten steht vor der Tür. Was bedeutet das Fest für Sie?

Für mich als katholischer Christ steht natürlich die Geburt Jesu im Vordergrund. Das Christusbewusstsein ist für mich wichtig; und dieses Bewusstsein ist potenziell in jeder Menschenseele drinnen, egal ob Christ, Jude, Muslim, Hindu oder Buddhist.

Nächste Woche: Samuel Dubno, GLP.

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