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Interview

Wo werden Sie am liebsten berührt? Notz: "Im Massagesalon mit Happy End"

Von: Isabella Seemann

31. August 2015

Indiskretes Interview: Mit Adrian Notz. Hier erfahren Sie, weshalb der Direktor des Cabaret Voltaire lieber Lady Gaga als Paris Hilton begegnen möchte.

Wo ist Zürich am schönsten, wo am hässlichsten?
Am schönsten ist es im Sommer, am hässlichsten ist es in Zürich-West.

GC oder FCZ?
Roger Federer.

Wo werden Sie am liebsten berührt, wo am wenigsten gern?
Im Bett, am Strand im Sand, im Meer, unter der Dusche, im Mas­sagesalon mit Happy End und am wenigsten in der Strassenbahn.

Wie gelingt für Sie ein Date hundertprozentig? Was wäre ein No-go?

Wenn das Date spontan verläuft und viel geredet wird über alles Mögliche mit viel Witz und Eleganz. Ein No-go wäre ein Date damit zu bewerten, ob es hundertprozentig gelingt.

Was halten Sie von Sex ohne Liebe und: Liebe ohne Sex.
Sex ohne Liebe kann lustig sein. Liebe ohne Sex ist ein Selbstbetrug.

Glauben Sie an Gott? Gibt es den Teufel?
Das Wichtige ist, an etwas glauben zu können. Ich glaube an Dada, wie ich feststellen musste. Aber ich glaube auch, dass an Gott glauben gut ist, und den Teufel finde ich als Metapher auch ganz o. k. Das macht den Glauben erst richtig spannend und glaubenswert.

Wem möchten Sie lieber nie begegnen, wem unbedingt? Weshalb?
Paris Hilton, weil sie wohl nicht zuhören kann und ganz andere Gesprächsthemen hat als ich. Lady Gaga, weil sie sicher gut zuhören kann und ganz spannende Gesprächsthemen hat.

Was besitzen Sie seit Ihrer Kindheit, was möchten Sie endlich loswerden?
Die Fotoalben, die meine Mutter fleissig gemacht hat, von der ersten Minute an meines Lebens. Die Hemmung, klar meine Meinung zu sagen.

Was ist Ihr grösster Traum, was Ihr schlimmster Albtraum?

Mein grösster Traum ist es, das Cabaret Voltaire zu dem Ort zu machen, den es aufgrund seiner Bedeutung sein muss. Mein grösster Albtraum ist es, meinen Traum nicht erfüllen zu können.

Welche Partei entspricht Ihnen am meisten, mit welcher können Sie  wirklich nichts anfangen?
Wie Walter Mehring sagte: Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin vertikal.

Welchen Politiker mögen Sie am besten, und welchem würden Sie gerne mal Ihre Meinung sagen?
Ich finde Ernst Stocker irgendwie sehr sympathisch, obschon er bei der SVP ist.

Wenn Sie die Macht hätten, in Zürich allein Entscheidungen zu treffen: Was würden Sie sofort einführen, was abschaffen?
Ich würde die Politik abschaffen zugunsten von Instanzen und Spezialisten, die wirklich etwas von der Materie verstehen und Entscheidungen treffen können.

Wieso ist es wichtig, Drogen ausprobiert zu haben? Wieso sollte man die Finger davon lassen?
Es ist wichtig Drogen ausprobiert zu haben, damit man seine Einbildungskraft vergrössert. Man sollte die Finger davon lassen, weil die Einbildungskraft zu gross werden könnte.

Zur Person:
Adrian Notz, 38, leitet seit 2012 das Kulturhaus Cabaret Voltaire an der Spiegelgasse 1, wo vor 100 Jahren die künstlerische Bewegung des Dadaismus gegründet wurde. Zuvor war er ebenda Co-Direktor und Kurator. Anlässlich der Langen Nacht der Zürcher Museen vom 5. September präsentiert er das «Dada Handbuch» an der Vernissage (19.00–19.30). Ausserdem lädt er zu einem Dada-Stadtrundgang ein. Treffpunkt: Krypta, Cabaret Voltaire, 19.30, 21.30, 23.30 (1 Std. 30 Min). In der Bar des Dada-Hauses können 15 verschiedenen Absinths gekostet werden.

 

 

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