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Lifestyle

Schöne Seiten des Geniessens

Von: Isabella Seemann

28. Juli 2017

Ausgehen, kochen, wandern: Das «Tagblatt» stellt den aktuellsten Gastroguide, das Kochbuch des besten Zürcher Kochs und einen bezaubernden Wanderführer vor.

 

Es müssen nicht immer Sterne sein

Und zum Dessert gibt es eine Kreation aus Gurke, Dill und weisser Schokolade oder eine Verführung aus Honig, Zitronengras und Purple Curry. Freunde des guten Essens können sich freuen, denn «Zürich geht aus 2017/2018» ist jetzt auf dem Markt und weist den Weg zu Restaurants, die dem Gaumen Freude bescheren wie das Dessert des talentiertesten Patissiers des Landes, André Seidl, der im Ecco im Hotel Atlantis by Giardino wirkt. Für die 13. Ausgabe des populären Restaurantführers hat das Testerteam um den Chefredaktor Wolfram Meister 195 Lokale in Zürich und näherer Umgebung geprüft. Dabei kommen sie ganz ohne Sterne, Hauben, Kochlöffel und Punkte aus. Dafür haben sie 16 Listen mit Lieblingen aufgeführt: von Gourmetrestaurants über die Besten für den Business-Lunch bis zu den Trendsettern. 70 Restaurants wurden in der ­Ausgabe 2017 neu aufgenommen. Nach Stadtteilen geordnet, werden die Lokale alle mund- und servicegerecht beschrieben und viele mit Fotos des Interieurs oder der Terrasse gezeigt. Was ein Lokal braucht, um in «Zürich geht aus» zu erscheinen, ist manchmal etwas unklar. Einige Restaurants werden über den grünen Klee gelobt, andere wahrhaft gute Adressen ignoriert. Gleichwohl zeigt der Gastroguide die Vielfalt von Zürcher Restaurants auf und ist eine bewährte Ausgehhilfe für Kenner der Gastroszene wie auch für Neuzugezogene. Seit Mitte Juli ist «Zürich geht aus 2017/2018» auch als App fürs iPhone erhältlich (24   Fr.). Mit der Standortsuche lassen sich die Restaurants in der Nähe finden.

«Zürich geht aus 2017/2018», Gourmedia, Juni 2017, 33.50 Franken.

Ab ins Tobel

Schattige Schluchten und tosende Wasserfälle – für heisse Tage kann es kaum etwas Angenehmeres geben als Tobelwanderungen. Und wenn es nur die Füsse sind, die zwischenzeitlich abgekühlt werden. Der Zürcher Fotograf und Fachbuchautor Michel Brunner (39) und sein Vater Ueli (70) haben mehrere Hundert Tobel im Kanton Zürich erkundet und nun zusammen das Buch «Wasserwunder» verfasst. Darin porträtieren sie 110 Tobel mit rund 180 Wasserfällen im Kanton Zürich, die auf 22 «verwunschenen» Wanderungen entdeckt werden können. Manche sind kinder- und seniorenfreundlich, einige nur für unerschrockene Abenteurer empfohlen. Aber auch wenn man nicht gleich die Wanderschuhe schnürt, so bringen einen doch die prächtigen Bilder zum Staunen: Wer hätte gedacht, dass der biedere Kanton Zürich so viele geheimnisvolle, idyllische und imposante Landschaften aufweist?

Den Elefantenbach mit dem Betonelefanten im Bachbett dürften viele Stadtzürcher kennen, aber manche Tobellandschaften im Kanton sind nahezu unbekannt. Oder kennen Sie den versteckten Canyon im Schreizen, die grossräumige Felshöhle am Brandenfels, die Strudeltöpfe der Affenschlucht, den versteinerten Wasserfall des Langhaldenbachs oder die Tüfels Chilen, das spektakulärste Tuffsteingebilde der Schweiz? Und wussten Sie, dass der Giessen mit seiner Höhe von 43 Metern den Rheinfall, der jährlich von über einer Million Menschen besucht wird, weitaus übertrumpft? Am eindrücklichsten sind die Wasserfälle, Kaskaden und Bäche natürlich nach dem Regen. Aber  ebenso bezaubernd ist ihre Eiskunst im Winter.

Michel und Ueli Brunner: «Wasserwunder – 22 verwunschene Tobel­wanderungen im Kanton Zürich», AS-Verlag, 48 Franken.

Ein Leben für den Genuss

Statt für die Schule zu lernen, wollte Daniel Humm lieber kochen. Mit 15 Jahren begann er die Kochlehre im Zürcher Luxushotel Baur au Lac und beendete sie als schweizweit Bester seines Jahrgangs mit der Note 5,9. Es war der Startschuss einer unvergleichlichen Kochkarriere. Mit 24 Jahren erhielt er seinen ersten «Michelin»-Stern. Dann zog er in die USA, wo er «den ameri­kanischen Traum lebte», wie Humm selbst sagt, und 2011 den unglaublichen Sprung von einem auf drei «Michelin»-Sterne schaffte. Soeben wurde die Küche seines Restaurants Eleven Madison Park, das er zusammen mit seinem Geschäftspartner Will Guidara führt, auf der San-Pellegrino-Liste 2017 als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. Nun hat der AT-Verlag Humms «Mein New York Kochbuch» neu aufgelegt. Ein imposanter, zwei Kilo schwerer Schinken, eine 500 Seiten starke Liebeserklärung an New Yorks Küchenkultur, die herrlichen Produkte aus der Um­gebung und ihre Produzenten. Darunter ist zum Beispiel ein Porträt eines Bauern, dessen Familie seit Jahrzehnten Kürbisse anbaut. Aus einfachen Zutaten das Beste herausholen ist für Humm die Definition eines guten Kochs. Die dazu passenden Rezepte, wie z. B. Acorn-­Kürbis-Suppe, erklärt der 3-Sterne-Koch verständlich. In dem opu­lenten Kochbuch gibt es rund 150 Rezepte, darunter auch ­New-York-Klassiker wie Manhattan Clam Chowder oder New York Cheesecake. So kocht man nach, was man vermisst – oder packt die Koffer und lässt sich am Ort der Sehnsucht inspirieren.

Daniel Humm, Will Guidara: «I Love New York», AT-Verlag, Juni 2017, 59.90 Franken.

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