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Der einstige Dorfkern von Fluntern ist längst verschwunden. Bild: PD

Fluntern: Wo bleibt das Quartierzentrum?

Von: Martin Kreutzberg

30. Juni 2015

Quartierverein Fluntern: Dem wohlhabenden Quartier fehlt ein richtiges Zentrum.

Letzten Samstag. Der Quartiertreff «Lokal» feiert sein Sommerfest. Mit einem prallen Programm vom Nachmittag bis in den nächsten Morgen. Und die Fluntermer kommen. In Scharen. Überall wimmelt es von Kindern. Tische und Bänke werden auf die Strasse gestellt. Müssen sie, denn ein eigentliches Zentrum hat Fluntern nicht. Es hatte mal eines. Am Vorderberg bei der alten Kirche. Doch das wurde dem Verkehr geopfert. Als einen «öden Platz, auf dem die Fussgänger von Inselperron zu Inselperron hüpfen», beschrieb ihn die NZZ schon vor Jahren.

Heute wird versucht, mit einem Dutzend Signalanlagen und Fussgängerstreifen und mit 54 Gebots-, Verbots- und Hinweisschildern den Verkehr zu bewältigen. Am Engagement der Fluntermer, das zu ändern, hat es nie gefehlt.  Dutzende Pläne seitens der Stadtverwaltung gab es, Zusagen, gerne vor Wahlen,  und immer und immer wieder Vertröstungen. Richtig ernst genommen wurden die Fluntermer nie. Kein Einzelfall. Da haben die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde, die Zunft und der Quarterverein eine kreative Idee: Einen Rebberg als Gemeinschaftsprojekt für das ganze Quartier. Erst stimmt der Stadtrat zu, dann widerruft er seinen eigenen Beschluss. Ohne die Initianten auch nur zu informieren.

In Zürich wurde in den letzten Jahren viel gebaut: die Europaallee oder die Durchmesserlinie. Noch mehr ist im Bau oder steht kurz davor wie die Erweiterung des Kunsthauses. Vom Umfang her soll das weit übertroffen werden vom neuen Universitätsquartier. Einige Milliarden Franken wird es kosten und besonders in der Bauphase von den Fluntermern viel Goodwill abverlangen. Ein Quartierzentrum oder ein Rebberg für Fluntern scheint da kein unbilliger Wunsch zu sein.

www.quartierverein.ch

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