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Die Schlusskundgebung findet morgen auf dem neuen Sechseläutenplatz statt. Bild: PD

Lampedusa am Sechseläutenplatz

Von: Jan Strobel

29. April 2014

1. Mai: Das diesjährige Programm möchte zum Sturm auf Festungen aufrufen und die Identitätsfrage der Linken neu stellen. Bei Bürgerlichen macht sich eine Sorge breit.

Untypisch europakritisch gab sich das 1. Mai-Komitee, als es um den Slogan des diesjährigen Festes ging. Martialisch wollten die Genossen die «Festung Europa» stürmen. Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative wurde das Motto erweitert: Neben der Festung Europa gelte es nun auch, die «Festung Schweiz» zu überwinden. Als Rednerin eingeladen hatte das Komitee Giuseppina Nicolini, die Bürgermeisterin von Lampedusa, die sich selbstlos dem italienischen Polit-Filz entgegenstellte, als ihre Insel zum erneuten Schauplatz des Flüchtlingsdramas wurde. Kurzfristig sagte Nicolini nun ihren Zürcher Auftritt ab, weil sie dieser Tage wieder neue Flüchtlingsboote erwartet. Als Ersatzredner wird Giacomo Sferlazzo als Hauptredner einspringen. Der Künstler und Aktivist aus Lampedusa baute in seiner Heimat unter anderem ein «Museum der Migration» auf.

Die Kundgebung startet morgen Donnerstag um 10 Uhr in der Lagerstrasse und endet gegen 13.30 Uhr auf dem Sechseläutenplatz. Im Zeughaus 5 wird dann um 14 Uhr Haupredner Sferlazzo auftreten. Anschliessend findet während des Wochenendes das traditionelle «Politfest» auf dem Kasernenareal statt, ausser am Freitag. Das politische Porgramm widmet sich unter anderem der Lage in Syrien, traumatisierten Asylsuchenden oder den «Perspektiven der Linken nach dem Ja zur Masseneinwanderungsinitiative». Im Kunstraum Walcheturm wird zur komenden Abstimmung die Forderung nach «fairen Löhnen» diskutiert, Der Standpunkt hier: «4000 Franken, mindestens.»

Das Kulturprogramm wartet traditionell mit einigen musikalischen Entdeckungsreisen auf. Zum Beispiel gehts am 1. Mai ab 16.15 Uhr mit der türkischen Band  «Bandista» nach Istanbul. Am Samstag, 3. Mai, ab 23 Uhr, wird Rapper und Beat-Boxer Knackeboul sein erstes Konzert an einem Zürcher 1. Mai-Fest geben.   Revolutions-Nostalgiker sollten hingegen am Freitag, um 20.30 Uhr ans Konzert von Niels van der Waerden, der an seinem Klavier ein kleines Best of der Protestmusik abliefern wird. Seine Devise: «Wenn die Verhältnisse tanzen, dann geht das nicht ohne Musik.»

Dass die Verhältnisse auch auf dem neuen Sechseläutenplatz, dem Ort der morgigen Schlusskundgebung, tanzen sollen, weckt besonders bei Bürgerlichen im Gemeinderat Besorgnis. Sollten im Zuge der politischen Kundgebung zu Ausschreitungen kommen und Schäden am teuren Belag und in der Umgebung entstehen, dürfe die Stadt dafür kein Geld ausgeben.                             

Alles Infos zum Programm:
www.1mai.ch

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