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„Lebenstraum Sängerin bedeutet harte Arbeit und pure Leidenschaft!“

Von: Ursula Burgherr

16. September 2015

Oerlikon: Sängerin Mirja bringt aus Hollywood 7 Medaillen in die Schweiz zurück

Die Musikerin Mirja trat unter mehreren Tausend Wettbewerbsteilnehmenden aus 63 Nationen als einzige Schweizerin an den World Championships of Performing Arts in Hollywood Long Beach (USA) an und brachte 7 Medaillen und zwei Weltmeistertitel mit nach Hause.

Die World Championships of Performing Arts sind sozusagen die Olympischen Spiele der darstellenden Künste. Schon im letzten Jahr mass sich die in Oerlikon wohnhafte Mirja gegen die weltweite Konkurrenz und wurde mit einer Goldmedaille belohnt. Aber die Resultate, die sie dieses Jahr am Contest in den Vereinigten Staaten erzielte, übertrafen ihre kühnsten Erwartungen. Dreimal Gold in den Sparten „Classical/Opera“, „World Music“ und „Latin“; Silber für ihren Gesangsvortrag, während dem sie sich selber auf dem Klavier begleitete und ebenso bei der Teamperformance mit Frankreich, für die nur ein Probetag zur Verfügung stand; Bronze in der Kategorie „Broadway“ mit einem Stück von Frank Wildhorn; obendrauf gab es  zwei World Champion Awards in den Genres „Latin“ und „Classical/Opera“, weil sie die höchste Punktzahl aller Teilnehmenden erreichte. Dass sie dann noch mit dem Industry Award für das Gesamtbild ausgezeichnet wurde, das sie als Bühnenkünstlerin abgibt, war für Mirja die absolute Krönung. „Dieser Preis ist ein Zeichen, dass die Musikindustrie ja zu Dir sagt“, meint die 25-Jährige strahlend und fügt hinzu, „dabei wurde auch mein Verhalten hinter der Bühne bewertet; ob ich beispielsweise respektvoll mit dem Personal umgehe und immer pünktlich bin.“ Es herrscht ein strenges Regime im amerikanischen Showbusiness.

Melancholie und Tiefe

Stolz zog die gebürtige Ostschweizerin an der Eröffnungsparade mit der Schweizer Fahne ein. Ab dato hiess es dann 14 Tage lang proben, proben, proben. Ein strikter und intensiver Zeitplan erstreckt sich über diese Aufenthaltszeit. „Man hat nur eine Chance die Jury zu überzeugen und muss daher auf Kommando alles geben“, sagt die zierliche Rothaarige mit Porzellanteint und Sommersprossen. Sie sang u.a. ein Stück für Mezzosopran aus der Oper „Carmen“, einen klassischen Tango in Spanisch und „Mon Dieu“ von Edith Piaf. Mit Chansons der französischen Legende tourt sie auch mit ihrer eigenen Band durch die Schweiz. Sie gesteht, dass sie einen Hang zum Drama hat: „Ich bin ein eher melancholischer Mensch und habe mich in der Musik stets in den tragischen Figuren besonders gut gefunden. In schwermütigen Liedern lebe ich voll auf.“
 
Auf die Frage, warum sie trotz ihres diesjährigen Erfolges in Long Beach in die Schweiz zurückgekommen ist, antwortet sie: „Mir haben zwar viele Leute für meine Bühnenpräsenz und meine einzigartige Stimme ein Kompliment gemacht, doch sei ich im positiven Sinne gemeint wohl eher für die europäische Konzertbühne geschaffen als für den momentan vorherrschenden Pop/Rock- Broadway.“ Für mich ist es jetzt erst Mal wichtig, mir hier eine Karriere aufzubauen.“ Aber auch das ist gar nicht so einfach. Neben ihrer Gesangsausbildung, die sie nächstes Jahr abschliesst, arbeitet sie momentan nebenberuflich in einem Kino in Winterthur um finanziell über die Runden zu kommen. Erst seit einem Jahr kann sie sich von ihren musikalischen Engagements langsam eine kleine Existenz aufbauen. Zusammen mit dem Pianisten Oliver Buchmann tourt sie als Duo „JaMoLie“ durch die Schweiz und singt im aktuellen Programm „Men and other mistakes“ Broadwaysongs und Chansons. Sie ist Solosängerin beim Schaffhauser Musiktheater-Ensemble „Operissima“ und ab Ende November besetzt sie die Hauptrolle in Carlos Greull’s Musical über Adam und Eva. „Ich muss jeden Tag überzeugt für meinen Wunschberuf kämpfen, um von der Musik zu leben“, erläutert Mirja – die bürgerlich Mirjam Fässler heisst.

Gute Lehrschule

An den World Championships of Performing Arts habe sie erneut viel gelernt, meint die junge Künstlerin: „Persönliche Gespräche mit der Jury sowie der Austausch mit anderen Künstlern bringt einen weiter und man lernt nie aus.“ Nach dem Medaillenregen in Hollywood ist sie zuhause schnell wieder auf dem Boden der Realität gelandet. „Hierzulande hat sich leider kaum jemand für meine Preise interessiert, die ich als Vertreterin für die Schweiz gewonnen habe“, meint sie etwas ernüchtert. Doch Mirja hat einen langen Atem und lebt für ihre grösste Leidenschaft. „Ich gebe nicht auf! Niemals!“

Ursula Burgherr

Weitere Infos zur Sängerin auf www.mirja.me

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Leserkommentare

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Vor 8 Jahren 6 Monaten  · 
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