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Besonders lästig: Die Deutsche und die Gemeine Wespe. Sie sind es, die einen am Esstisch plagen. Bild: iStock

Sommerhitze bringt Wespenplage

Von: Ginger Hebel

21. Juli 2015

Während sich Sonnenanbeter und Wasserratten übers schöne Wetter freuen, kämpfen Zürcher Schädlingsbekämpfer gegen die Wespen- und Ameisenplage. Pro Woche entfernen sie bis zu 50 Wespennester.

Schädlingsbekämpfer Fritz Zehnder hat eine derartige Wespenplage noch nie erlebt. «Momentan entfernen wir pro Woche bis zu 50 Wespennester», sagt er auf Anfrage. Der Grund für die vielen Wespen sei das schöne Wetter. «Durch die Hitze haben wir jetzt schon Nestgrössen, wie es sie normalerweise erst im September gibt», sagt Fritz Zehnder, Gründer der Zürcher Firma Ratex, die seit 40 Jahren Schädlinge, Käfer, Ratten und Marder bekämpft. Um den Ansturm bewältigen zu können, musste er kurzerhand zwei Schädlingsbekämpfer einstellen und seine Sommerferien stornieren.

 

Auch erhält er doppelt so viele Anrufe wegen Ameisen als letztes Jahr. «Wenn man nichts dagegen unternimmt, hat man im Nu das Haus voll», sagt Zehnder. Er legt im Innenbereich Köder, bis die Ameisenkönigin eliminiert ist und mit ihr das ganze Volk. «Die Natur lässt sich nicht stoppen. Es ist möglich, dass sie nächstes Jahr wieder kommen», so der Fachmann. Auch Bettwanzen seien in Zürich ein zunehmendes Problem. «Viele Leute bringen sie von Hotels im Ausland mit, die ­Verschleppung ist das Problem.» Bekämpfen lassen sich Wanzen nur mit Hitze oder Kälte – und nicht mit Chemie.

Wespen hassen Wasser

Auch Marcus Schmidt von der Beratungsstelle Schädlingsbekämpfung der Stadt Zürich sagt: «Wir erhalten derzeit massiv mehr Anrufe bezüglich Wespen.» Die ­Leute entdecken Wespennester in Dächern, Dachzimmern, Storenkästen und in Mauslöchern in der Erde. «Wenn man da mit dem Rasenmäher drüberfährt, ist die Hölle los», sagt Schmidt. Lästig sind zwei Wespenarten: Die Deutsche und die Gemeine Wespe. «Die sind es, die einen am Esstisch plagen.» Er rät davon ab, die Nester eigenhändig zu entfernen. «Man sollte nicht zu nah ran­gehen oder das Nest erschüttern, sondern den Profi kommen lassen.» Denn einmal gestochen, sei man als Ziel für andere Wespen markiert.

Hornissen sieht man derzeit ebenfalls vermehrt. Was ist dran am Sprichwort: Sieben Stiche töten ein Pferd, drei einen Menschen? «Nichts», sagt Schmidt, «das ist ein Märchen. Hornissen stechen nur, wenn sie akut bedroht werden.» Durch ihre Grösse flössen sie vielen Respekt ein, dabei seien sie sehr nützlich, da sie Fliegen, andere Insekten und Wespen fressen. Die Grillade oder der Kuchen interessiert sie im Gegensatz zur Wespe und Biene nicht. Sein Tipp, damit man die schönen Sommerabende trotzdem auf dem Balkon geniessen kann: Eine Sprühflasche bereithalten und die Wespen mit Wasser bespritzen. «Sie duschen nicht gern. Mit Wasser kann man sie in die Flucht schlagen.» Der Trick mit dem Wasserzerstäuber funktioniert aber nur, wenn einen nicht zu viele Wespen umschwirren. Ansonsten hilft nur noch eines: rein­zügeln.

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