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Stadt Zürich: Höhere Gebühren für die Grünabfuhr. Bild:PD

"Wer mehr Abfall produziert, zahlt mehr"

Von: Ginger Hebel

30. Juli 2013

Seit diesem Jahr fallen in der Stadt Zürich höhere Gebühren für die Grünabfuhr an. Früher hat die Stadt den Preis aufgrund der Gartengrösse bestimmt, heute bezahlt man je nach Container­volumen 180 bis 790 Franken pro Jahr. Dafür darf man im Bioabfallcontainer neben Gartenabfällen wie Ästen, Blumenstauden, Unkraut und Fallobst auch Küchenabfälle und Speisereste entsorgen. Nicht alle Zürcherinnen und Zürcher kennen den Vorteil des Bioabfall-Abos, andere sind genervt über den Preisaufschlag. ERZ Entsorgung + Recycling Zürich sammelt den Bioabfall ein. Mediensprecherin Karin Leemann steht Rede und Antwort.

Tagblatt der Stadt Zürich: Karin Leemann, einen Gartenbesitzer in Höngg kostete die Grünabfuhr letztes Jahr noch 47.45 Franken. Heute zahlt er für sein Bioabfall-Abo mit 240-Liter-Container 260 Franken pro Jahr, das ist mehr als fünfmal so viel. Was rechtfertigt den Preisaufschlag?

Karin Leemann: Das alte Gartenabfall-Abo und das seit Januar 2013 eingeführte, neue Bioabfall-Abo, können nicht miteinander verglichen werden. Der Preis für das frühere Abo berechnete sich aufgrund der vorhandenen Grundstückfläche, das neue berechnet das zu entsorgende Volumen. Jemand, der eine grosse Grundstückfläche besitzt, muss nicht unbedingt mehr Volumen an Biomasse haben. Neu können auch Küchenabfälle und Speisereste aus Privathaushalten im Bioabfallcontainer entsorgt werden. Diese Biomasse ist nicht mehr kompostierbar, sondern muss aus hygienischen Gründen vergärt werden.

Gibt es Alternativen, wenn man die höhere Gebühr nicht zahlen will?

Leemann: Man darf selber entscheiden, ob man ein Bioabfall-Abo lösen möchte oder nicht, es besteht keine Pflicht. Alternativ kann man einen Gärtner engagieren oder ein anderes Unternehmen aufbieten. Man kann sich auch mit anderen Gartenbesitzern zusammentun und sich einen Container und somit die Kosten teilen. Unter www.bioabfallrechner.ch lässt sich ausrechnen, wie gross das Containervolumen für den eigenen Garten sein kann.

Aufgrund der höheren Gebühren gingen beim Eidgenössischen Preisüberwacher schon Beschwerden ein. Können Sie den Unmut der Leute verstehen?

Leemann: Der Gemeinderat hat 2002 eine Motion für das Bioabfall-Abo eingereicht, unser Unternehmen erfüllt nur den Auftrag. Das Abo funktioniert nach dem Verursacherprinzip. Wer mehr Abfall produziert, bezahlt auch mehr.

Früher konnten Gartenbesitzer abgeschnittene Äste bündeln, neben den Container legen, und die Grünabfuhr nahm sie mit. Heute wird nur noch der Container geleert, der Rest liegen gelassen. Was aber, wenn die Äste im Container keinen Platz haben?

Leemann: Dieses Thema mit den gebündelten Ästen ist ein uns bekanntes Kundenanliegen. Wir werden bis Ende Sommer eine Lösung parat haben und die Abonnentinnen und Abonnenten direkt informieren. Bis dahin gilt, dass keine Bündeli, die neben dem Container liegen, mitgenommen werden.

 

 

ERZ schickt für grosse Gartenabfälle einen Kran mit Lastwagen. 5 Minuten Arbeitsaufwand kosten 95 Franken.

Leemann: Auch das ist freiwillig. Der Gartenbesitzer muss den Kran bestellen, wenn er grosse Mengen entsorgt haben möchte. Er hat durchaus die Option, andere Unternehmen zu beauftragen. Was passiert mit dem Bioabfall? Leemann: Im neuen Vergärwerk, das in der Nähe des Klärwerks Werdhölzli steht, wird der Bioabfall vergärt und daraus CO2-neutrales Biogas gewonnen, aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. Aus den Restprodukten werden Kompost und Dünger hergestellt, die sich in der Landwirtschaft und im Gartenbau verwenden lassen. Somit wird der Kreislauf sinnvoll geschlossen und die Umwelt geschützt

Dieses und nächstes Jahr gibts Rabatt auf das Bioabfall-Abo.
Der 140-Liter-Container kostet 130 statt 180 Fr., 240 Liter 185 statt 260 Fr. und 770 Liter 655 statt 790 Fr.

www.erz.ch/bioabfall

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Leserkommentare

Peter Pani - Die pure Frechheit, da wir in der Stadt alles doppelt und dreifach bezahlen und erst noch zu absolute überhöhten Tarifen.

Vor 10 Jahren 8 Monaten  · 
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